Review

Keiler
(Ascot Elite) 

Nach Pig Hunt kommt nun innerhalb kurzer Zeit der zweite Vertreter des Tierhorrorgenres mit Schwerpunkt auf Wildschweine auf den heimischen Markt. Wildschweine sind eine bisher doch eher unterrepräsentierte Spezies  auf dem Sektor Tierhorror, dass nun ausgerechnet aus Korea ein wirklich gelungener Beitrag kommt mag auf den ersten Blick zwar überraschen, aber auch mit The Host wurde vor einiger Zeit schon der Beweis erbracht, dass Korea in so ziemlich jedem Genre die Fähigkeit besitzt, gute Filme zu produzieren (ich lasse mal bewusst alle epischen Kriegsfilme und Gangsterthriller außen vor, mit denen Korea seit Jahren glänzt).
Die Geschichte von Keiler handelt, wie sollte es anders sein, von einem wilden und mysteriösen Keiler. Der junge Polizist Kim wird aus der Großstadt in eine ländliche Kleinstadt versetzt, die vor Allem durch ihre Verbrechensarmut glänzt. Seit geraumer Zeit jedoch häufen sich Fälle von geöffneten Gräbern und verstümmelten Leichen. Als dann noch lebende Menschen einer unbekannten Kreatur zum Opfer fallen, wird es Zeit zu handeln. Der engagierte Jäger jedoch schießt nur das kleinere Weibchen des Keilers, was dessen Laune nicht verbessert, so dass beim anschließenden Fest durch dessen Attacke eine hohe Anzahl an Opfern zu betrauern ist. Alsbald macht sich ein kleiner Trupp von mutigen Jägern auf, das Vieh zur Strecke zu bringen.     Regisseur Shin Jeong-Won (bekannt geworden durch sein Debüt To Catch A Virgin Ghost) zeigt uns mit seinem zweiten Langfilm einen eher typischen Vertreter des Genres, der sich relativ vieler bekannter Versatzstücke bedient, jedoch durch eine hervorragende Optik auftrumpfen kann. Dem geneigten Zuschauer werden Bilder und Kameraeinstellungen gezeigt, die in solch einem Film eher selten anzutreffen sind. Allerdings hätte die Geschichte bei einer Lauflänge von knapp zwei Stunden an einigen Stellen etwas gestrafft werden können, um einigen etwas zähen Stellen mehr Rasanz zu verleihen. Im Bonussektor der vorliegenden DVD aus dem Hause Ascot Elite finden sich neben einem Making of noch Interviews, ein Trailer und eine Programmschau. Freunde des Genres können sich bei Shin Jeong-Wons Keiler auf einen zwar für diese Art Film sehr langen aber doch durchaus gelungenen Beitrag freuen, dem es gelingt, in der ersten Hälfte ein gutes Maß an Atmosphäre aufzubauen, und dann in der zweiten Hälfte mit optisch sehr guten Tricks und einer meist sehr rasanten Jagd auf das Vieh zu trumpfen. So ist ein meist sehr kurzweiliger Filmgenuss gegeben, der sich nur an wenigen Stellen etwas zieht. Alles in allem wieder ein gelungener Beitrag aus Korea, der beweist, dass die Koreaner auch ein Händchen für Tierhorror haben!  

CFS   

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