Horrorfilme sind beliebt - sie können billig produziert werden und machen meistens Gewinn (Dieser Tatsache verdanken wir, dass der Werbefilmer Romero 1968 mit seinem Debütfilm "Die Nacht der lebenden Toten" einen der verstörendsten Filme aller Zeiten gedreht hat). Deshalb werden sie auch am Fließband runtergekurbelt, und neben vereinzelten Perlen und Meisterwerken gubt es unglaublich viele filmsche Verbrechen aus dem Genre (und ich habe einen Gutteil davon gesehen.). Gelegentlich trifft man aber in dem riesigen Misthaufen aus schlecht gespielten Folter-, Serienkiller- und Zombiefilmen, die vorne und hinten keinen Sinn ergeben und Zelluloid gewordene Beleidigungen für die Augen darstellen, auf kleine Perlen, wie zum Beispiel Salvage. Der Film beginnt als Familiendrama, in das plötzlich eine Gruppe Bewaffneter eindringt, keine Erklärung, keine Legitimierung, nichts. Mit 78 Minuten hat der Film genau die richtige Länge, auch wenn er gerade am Anfang etwas jagt. Im Zentrum steht ein Mutter-Tochter-Konflikt, der bis zum Ende den Film trägt (sehr geschickt wird nach 10 Minuten der Fokus des Films komplett verschoben - plötzlich steht nicht mehr, wie zuerst gedacht, die Tochter im Zentrum sondern die bis dahin eher negativ gezeichnete Mutter, die sich jetzt erst das Verständnis ds Zuschauers verdienen muss). Die Handlung konzentriert sich auf sehr wenige Charaktere (spart Kosten!), bemüht sich aber, diese klar genug zu umreißen, so dass der geneigte Zuschauer eine Bindung aufbauen kann. Direkt am Anfang macht der Film deutlich, dass er kein Hollywoodfilm ist (englische Produktion, teilweise mit BBC-Geldern), indem ein Junge vollkommen undramatisch umgebracht wird - automatisch ist damit niemand mehr sicher.
Die Auflösung gelingt leider nicht völlig, was auch der schlechten Maske aber vor allem dem Drehbuich geschuldet ist, das es nicht schafft, die einzelnen Fäden (Wer sind die Männer? Was genau ist ihr Auftrag? Worin genau besteht die Gefahr?) befriedigend zu einem abgeschlossenen Strang zu spinnen, was dem Film am Ende einiges an Wirkung nimmt. Schade, aber insgesamt ein eher starker, schön dunkler Vertreter des Genres.