"John Carpenter's Vampires" war ein doch beachtlich unterhaltsames Horrorfilmchen, dem - wie bei jedem auch nur halbwegs kommerziell erfolgreichen Streifen - eine Fortsetzung fast obligatorisch und eher früher als später folgen musste. Leider fällt "Los Muertos" aus der Feder des im Horrorgenre nicht unerfahrenen Tommy Lee Wallace ("ES", "Halloween 3") gegenüber dem Carpenter-Erstling qualitativ doch merklich ab, wenn auch nicht ganz so extrem wie es bei so manch anderer aktueller DTV-Fortsetzung der Fall ist.
Zu den Stärken von "Los Muertos" zählt defintiv die technisch erstklassige Umsetzung. Stimmige Breitwandbilder setzen vampirverseuchte Ruinen, mexikanische Pinten sowie blutrote Bilderbuch-Sonnenuntergänge ins rechte Licht und bilden zugleich den Rahmen für jede Menge knackiger Action. Diese ist doch insgesamt überdurchschnittlich blutig ausgefallen und geizt keineswegs mit verstümmelten Körpern, verbrennenden Blutsaugern, Blutfontänen und abgetrennten Köpfen. Ja man könnte im Hinblick auf die Selbstzweckjaftigkeit fast sagen: Beinahe etwas zuviel des roten Safts - so zumindest mein subjektiver Eindruck!
Andererseits tut die ganze Action dem Film doch sehr gut, denn Spannung oder eine mitreißende Story, und das ist das Hauptproblem von "Los Muertos", sucht man doch eher vergebens. Zu ähnlich ist die Story dem Carpenter-Streifen und die wirklich knisternde Spannung wird nicht zuletzt durch die wenig unheimlich in Szene gesetzten Vampire verwehrt. Aber auch klassische Schleich-Spannungsszenen sind eher Mangelware.
Ganz wacker schlägt sich schliesslich noch Jon Bon Jovi als Vampirjäger, eine positive Überraschung. Die anderen Charaktere hingegen bleiben uninteressant und austauschbar. Die "Böse Seite" metzelt zwar ordentlich, kommt aber trotzdem nicht gruselig genug daher, zumal sie wie auch der Rest der NoName-Besetzung etwas zu jugendlich geraten ist. Echte Vampirjäger sind doch typischerweise etwas betagter...
Fazit: Unterhaltsame und blutige Vampirjagd, die jedoch trotz starker Technik nicht an den Carpenter-Erstling heranreicht. Dafür mangelt es zu sehr in Sachen Spannung und Kreativität.