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Vor einiger Zeit habe ich bei "Sorority Row" bemängelt, dass er es trotz offensichtlicher Versuche nicht schafft, eine Mischung aus Teen-Slaher und gehobener Seifenoper a la "Gossip Girl" zu sein. 


"Tormented" schafft nun genau das. Eine Mischung aus britischer Schul-Komödie auf dem Niveau von "Girls of St. Trinian's", Teen-Slaher, Geisterfilm und vor allem weit gefächtertes seichtes Drama über schülerische Gruppen-Dynamik und Hyrarchien, Intrigen und Mobbing, Beziehungs-Geflechte und verlogene Schul-Politik auf dem Niveau von "Gossip Girl".


Die krasse Mischung aus Komödie, Drama und Slasher geht auf. Das liegt daran, dass die ganze Erzählung geschickt strukturiert ist und ihre ständigen tonalen Wechsel kompensiert werden durch eine durchgängig grimmige, in morbid kühlen Farben gehaltene Bildgestaltung und gedrückte Atmosphäre.


Das Ergebnis ist durchaus unterhaltsam, wenn auch nicht sonderlich relevant, obwohl Kritik geübt wird an sich nicht um die Schüler, sondern um die Reputation der eigenen Bildungseinrichtung kümmernden Kollegien, ferner der Missbrauch der neuen Medien zum Mobbing skizziert wird schlußendlich die Folgen von (pubertärem) Gruppenzwang, Wegsehen und mangelnder Zivilcourage.


Das sei aber wirklich nur am Rande erwähnt, denn "Tormented" ist primär ein reiner Unterhaltungsfilm. Besonders die verschiedenen Slasher-Einlagen zeugen von Ideenreichtum, auch wenn ihre filmische Ausführung leider wenig realistisch wirkt und Effekte als solche zu leicht zu erkennen sind. Ebenfalls der Humor ist stellenweisen gelungenen (manchmal driftet er aber in unlustige Albernheit ab). 


Fazit: Gutes Entertainment, wenn man nach fünf Bier einen leichten, nicht anspruchsvollen und nicht fordernden Unterhaltungsfilm sehen will, aber noch nicht so betrunken ist, dass man neueren Ami-Teenhorror wie "Sorority Row" oder "Prom Night (2009)" goutieren könnte.

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