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Hilfe, die Amis kommen!

Irgendwo in Afghanistan wandert ein kleiner Haufen Marines samt blonder Kommandantin zu einer stillgelegten Mine um mal zu schauen, ob hier nicht doch noch ein paar Bodenschätze günstig abzugreifen sind. An besagter Grube gerät der Trupp dann aber schnurstracks in einen Hinterhalt einiger Taliban und schon gibt es erste Verluste zu beklagen. Blöd auch, dass durch die Knallerei ein paar riesen Würmer ans Tageslicht gelangen und fortan jeden verspeisen der sich im Umkreis der Mine befindet...

Was haben die Viecher eigentlich die ganze Zeit über gefressen um so groß zu werden? Warum werden sie durch die Explosion einer Handgranate befreit, obwohl in der Mine mit Sicherheit schon häufiger deutlich stärkere Sprengsätze gezündet wurden? Und wieso zum Kuckuck haben sich die Würmer eigentlich nicht schon längst selber ausgegraben? Sie können sich ja auch sonst mit Turbo-Boost durch den Boden wühlen.
Nicht nur hier wird deutlich, wie schwach und teilweise auch einfach nur doof die ganze Geschichte eigentlich ist. Permanent stolpert man über derartige Logiklöcher und unsinniges Verhalten aller Beteiligten.

Auch sonst glänzt der Streifen nicht gerade durch Einfallsreichtum. Die Charaktere sind eindimensional, klischeebeladen und größtenteils unglaubwürdig. Es gibt die obligatorischen Schwarzen, den Befehlshaber mit kompliziertem Hintergrund, einen Rassisten und viel unnützes Gefasel von der Familie zu Hause, die man ja ach so dolle vermisst.
Den Marine nimmt man keinem der Knallchargen ab und auch die Hälfte der Afghanen sieht nicht einmal im Ansatz nach Araber aus. Beim Rest ist man deshalb wohl vorsichtshalber gleich auf Nummer sicher gegangen und hat ihnen so viel bunte Tücher vors Gesischt gebunden, dass eh nichts mehr zu erkennen ist.
Für den Zuschauer bleibt so natürlich keine einzige interessante Figur, denn das Ganze ist eben einfach zu ausgelutscht und albern.

Auch krankt die Chose an wenig aufregenden Monsterangriffen und langweiliger Action. Die Würmer sehen für TV-Tierhorror Verhältnisse zwar erstaunlich gut aus, ihre Bewegungen begrenzen sich aber leider auf die immer gleichen zwei Moves, die dazu auch noch ziemlich unspektakulär und unblutig ausfallen. Abknallen kann man die 30 Meter Teile auch nicht, dafür reicht dann aber komischerweise eine einfache Handgranate um den ganzen Wurm auf Nimmerwiedersehen verschwinden zu lassen. Na ja, was solls. Die Explosionen sehen wenigstens ganz passabel aus, auch wenn alles immer nach dem gleichen Muster abläuft. Die restliche Action geht nicht über stupides Geballer hinaus, bei dem nie irgendwer nachladen muss und bei dem auch nur äußerst selten jemand getroffen wird. Besonders die Marines schießen lächerlich schlecht.

Spannung und Atmosphäre kommen ebenalls zu keinem Zeitpunkt auf. Das fängt schon damit an, dass ein wirkliches Afghanistan-Feeling fehlt. Die Außensets gehen gerade noch so durch und sind vielleicht wirklich irgendwo in der Region zu finden, aber die gepflasterten Tunnel mit Stromversorgung, Türen usw. wird man nahe Kundus oder Kabul sicherlich nicht finden.
Ihr Übriges tun dann auch die schon erwähnte banale Geschichte, einige langatmige und völlig uninteressante Dialoge, sowie die lamen Monsterfights.

Unter dem Strich bleibt ziemlicher mauer TV-Tierhorror, der sich zwar optisch ganz ordentlich präsentiert, inhaltlich und auf atmosphärischer Ebene aber Richtung Null tendiert. Wenig Tempo, Abziehbildcharaktere und kaum aufregende Action sorgen für den Rest. Geht zwar noch schlechter, aber auch deutlich besser. (3/10)

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