Das Geheimnis der Zauberpilze (2009)

Steht ein Pils im Wald ... .

So Leude, jetz´ is man an der Zeit for something completely different. Aber bevor ich anfange Euch von meinem letzten  großen Erlebnis mit dem deutschen Independentfilm zu erzählen, hohl ich mir – hehe, habt Ihr den Witz geschnallt? -  erst ma ne Dose „Ratskrone“.

Das schmeckt ja nicht schlecht, muss ich sagen. Süffig, angenehmer Abgang, „perlt“ würde Olli Dittrich sagen. Ich glaub ich nehm grad noch ´nen Schluck. Was, ich schweife ab? NA UND, ALTER!!??! Tun die in dem Film da doch auch!

Na gut, na gut, Zeit is Geld. Und Geld hab ich nicht, habt ihr nicht und hatten vor allem die beiden Jungs nicht, die „Das Geheimnis der Zauberpilze“ gedreht haben.  Muss aber ja nix heißen, ne. Hab da ma nen Film gesehen, der war ends billig und war trotzdem super. Weiß bloß nix mehr davon, weil musste ja gut besoffen sein um richtig gut zu finden. Apropos besoffen, ich hohl mir ma schnell ne neue Dose, das Zeug hält einfach nicht lange.

OK, back to basics. Also ich mach die Glotze an, schieb den Film rein, und was kommt? Ein Blick in´n Spiegel. Da sitzen zwei Jungs auf der Couch und haben genau die gleiche Menge leere Flaschen vor sich stehen wie ich und Kumpel hier aufm Sessel. Ich halt ja nicht viel von dieser metaphysischen Scheiße mit der diese Literaturstudenten da immer ankommen, aber das nenn ich ma Reflexion der Zielgruppe. Da is so´n Kleiner, der heißt anscheinend Master W und meckert dauernd über den Film, dabei hat der noch gar nicht gestartet. Und das lange Elend mit der Metallermatte und der sympathisch gutturalen Stimme, das is dann wohl der Crippler Criss – Name gefällt schonmal! Der jedenfalls spricht hier vom „Herr der Ringe des Low Budget Films“. Kein guter Start, ich hasse die Reihe. Die beiden (teilweise langhaarigen) Bombenleger wollen sich jetz also den Pilze-Film einiziehn und erinnern mich schon jetz latent an die „Badesalz“-Figuren Headbanger und Richie.  By the way, Headbangääääää, schmeiß ma´n Bier rüber!!!

Aber mal im Ernst, find ich echt super, dass die ihren eigenen Film verarschen und erstma über die ganze Low-Budget-Kacke die unsere Filmwelt überschwemmt wie Tsunamis irgendein asiatisches Land, ablästern. Auf jeden Fall geht der Film los, und angetüddelt wie ich numa bin, zieht mich die musikalische Untermalung erstma voll runter. Kumpel aufm Sessel ebenso. Wo is die Mitgröhlmucke? Kein Punk, kein Metal, nichmal Drecksschlager? Notier dir was für die Ewigkeit, Alter. Wenn ich ma nen Film mache, werd ich irgendwelche Hinterhof-Asipunkkapellen beauftragen den verdammten Soundtrack zu machen. Boah hätt ich jetz schon wieder Bock n bisschen „Knochenfabrik“ zu hören. Mal sehn wie lang der Scheiß noch geht. WAS 90 MINUTEN NOCH!???! Wie wollen die das denn füllen? Und muss ich jetz echt die ganze Zeit diese Klangkulisse ertragen, die so unterträglich nach lizenzfreiem Internetschrott klingt? Ich glaub ich brauch erstma ne neue Dose.

BEAT THE BASTARDS, BEAT THEM NOW !!!! Äh, ´ntschuldigt, aber der Kleine …, wie heißt er nochmal … Master W? Naja, der steht hier plötzlich mit Iro und „Exploited“ T-Shirt vorm Crippler Criss – man, ich mag den Namen – und redet was von ´nem Zwerg und Pilzen die der hat. Irgendwo im Wald. Was würdet ihr machen? Na klar ey, das gleiche wie die beiden netten, auf Saufen gebürsteten Arschkrampen. Zelt geschultert, Schlafsack eingepackt und ab in´n Wald. Arbeiten?!! Muss ich nicht, müsst ihr nicht und müssen vor allem die Beiden nicht – sonst hätten sie ja mehr Geld für den Film gehabt.

Irgendwie hab ich jetz den Faden verloren, bzw. bin gedanklich und gesprächlich abgedriftet – ne wart ma wie nennt man das? Mhmm, ich bin durch eine hochinteressante Diskussion zu essentiellen Themen des Lebens kurzzeitig meiner Aufmerksamkeit beraubt worden. Hey Alter, ich laber schon wieder so gestochenen Intellektuellendreck, schmeiss ma ne Dose her!

Auf jeden Fall is der Iro-tragende W. auf einmal tot und der Crippler – nomen est anscheinend fucking omen – is nicht nur Schuld, ihm tuts auch leid. Zum Glück gibt’s da noch die Zauberpilze, die wo der Zwerg hat. Die schmeissen den nämlich wieder raus aus dem Punkerparadies (wo Hundefutter und Dosenbier in Strömen fließen oder so ähnlich) und rein ins echte Leben. Also ab geht’s tief rein in den Wald. Und da steht auf einmal so´n paranoider Soldat vorm Criss, der überall Krieg wittert. Haha, das is lustig, weil erstens is das schon wieder der Master W (für was steht det überhaupt? Wendler?) und zweitens redet der  so auf die Hitler-Tour. Ihr wisst schon, rollendes R, harte Konstanten, oder wie das heißt, Windhunde, Kruppstahl, das ganze Programm. Auf jeden Fall weiß der wie´s zum Mushroom-Dwarf geht … da fällt mir ein, „The Dwarves“ sind auch ne ganz coole Band. Gibt’s die eigentlich noch? Hmm, verdammt, der Soldat mit seinem Hitler-Slang is immer noch da. Bestimmt schon seit ´ner viertel Stunde. Das mit dem R, weiß nich, so lustig ist das gar nicht. Vor allem nicht auf Dauer. Fand ich eigentlich schon immer eher peinlich. Es macht sich das Gefühl einer gewissen Redundanz breit. Redundanz? Scheiße, Alter, ich brauch mehr Bier. Ne wart mal. Die Dose is ja noch halb voll! Also wenn´s Bier nicht läuft, läuft was verkehrt!

Na, endlich, Alter! Der Pseudo-Nazi is tot - weiter geht’s! Die Musik geht mir aber irgendwie immer noch auf´n Sack! Warum zieht sich der Mist eigentlich so? Naja, wenigstens kommt mit dem kannibalistischen Schweizer ein bisschen Splatter-Atmo auf! Echt coole Idee, das mit der Cut / Uncut-Version. Jetz muss nämlich der „verkrüppelnde Criss“ erstma ab zur Videothek, ordentlich Stress machen, und die ungeschnittene Version holen. Rein innen Player damit und ab dafür. Jetz gibt’s ordentlich Geschmodder und das Blut fließt in bester "Braindead"-Tradition. Gefällt, gefällt.

Aber so richtig schlau werd ich jetz aus der ganzen Geschichte nich mehr. Irgendwie verschwimmt auch alles. Vielleicht hilft mir ein neues Bier auf die Beine. Headbängääää!

Auf jeden Fall wird der große Metaller mit den langen Haaren plötzlich von nem Baum vergewaltigt. Warum, weiß ich jetz auch nicht, bin mal wieder gedanklich beim Einkaufen. Muss morgen echt noch ne Palette Bier holen. Ach Mist, is ja Sonntag. Aber egal, zurück zum Film. Hey, das is ja, als hätten „Evil Dead“ und „Legend of the Overfiend“ `n Kind gemacht. Tentakel aus Bäumen? Anal rapture? Eklig aber doch schön. Oder schön eklig? Ist das Poesie? Auf jeden Fall ham die Jungs einen an der Waffel, soviel steht fest.

Bamm, und da hat der Chris endlich seine Pilze, der Punkerkumpel lebt wieder, alle glücklich, Abspann. He, der is wenigstens ma echt lustig. Liegt vielleicht dran, dass ich mich an die Hälfte vom Film nich erinnern kann, aber ich glaub der Abspann is sogar das Lustigste an dem ganzen Ding.

Ne, ma ehrlich. Ich find ja echt dass die Jungs sich Mühe gegeben ham, und einiges war ja auch wirklich lustig. Aber das Ganze in Spielfilmlänge?! Muss das denn sein? Warum walzt ihr denn blöden Soldaten so aus? Der hat echt null Potential und lustig is der Mist auch nicht. Aber das hat mich ja beim Ittenbach auch schon immer genervt – wie man so´n Bierdeckeldrehbuch immer auf 90 Minuten strecken muss. Ich sags ja nicht gern, aber nicht immer isses die Länge, Jungs. Und wenn schon Partyfilm hier auf unterstem Blödelniveau, dann doch bitte mit Suff-tauglicher Mucke.

Wie gesagt, versteht mich nicht falsch. Ich find ihr habts schon irgendwie drauf, aber 1 Stunde weniger, ´n bisschen Pogomusik und ein bisschen mehr Handlungsfaden und das Ding wär für die Ewigkeit gemacht gewesen. So isses leider nichtmal wirklich ne Empfehlung wert. Aber die Effekte waren eins A. Punktemäßig drück ich da mal ein glasiges, blutunterlaufenes Auge zu, ne.

So ich mach mir jetz noch ne letzte Dose auf, schmeiss den Typ, der da aufm Sessel pennt, raus und hau mich hin! Euch noch nen schönen Abend!