Die Wayans-Brüder haben vornehmlich die Horrorfilmszene jüngster Teenager-Slasher studiert und eine Parodie daraus gebastelt. Und das Basteln sollte wörtlich genommen werden. Aufgabe der parodistischen Verarschung war noch nie das Spinnen eines dramaturgisch sinnigen und inhaltlich Substanz hergebenden Fadens als vielmehr die amüsante, geradezu willkürlich aneinander gereihte Nachstellung zumeist populären Szenenmaterials. Diese Vorlagen bieten "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" und vor allem "Scream" und sollten unbedingt bekannt sein, da die Natur der Parodie, also der verarschenden Nachahmung, die Kenntnis über das zu Verarschende voraussetzt.
Der Witz speist sich zum einen aus dieser Kenntnis des bekannten Filmgegenstands, der komödiantisch modifiziert und neuinterpretiert wird, sowie aus hiervon unabhängigen Gags und Albernheiten, die mit bester Zucker-Abrahams-Zucker-Attitüde durch und durch einer teilweise ziemlich amüsanten Banalität frönen. An der Offenbarung eingefahrener Genremechanismen ist "Scary Movie" wenig, an jedwedem satirischen Ansatz hingegen gar nicht gelegen, es geht den Wayans rein ums Entertainment - und das in erster Linie für eine Zielgruppe, die in den parodierten Filmen stets selbst gerne Opfer des Schlitzens wird und nicht zuletzt die Chipstüte gegen den Joint eingetauscht zu haben scheint.