Review

Als die Welle der neuen Splatter- und Horrorfilme der 90er rollte, da war auch die Parodie nicht fern. Nur leider brachen die meisten der Filme um „Scream“ eh schon mit dem Bierernst und so mußte schon etwas gröberer Humor herhalten.
Das Ergebnis dieser Bemühungen ist „Scary Movie“, eine Melange aus übertriebenen und verarschten Szenen der Vorgängerfilme und einer Prise geschmacklosem Gross-Out-Humor irgendwo zwischen Sperma und Scheiße.

Dankenswerterweise kann man sich das im Fall des ersten Films auch gefahrlos antun, wenn man mit diesem Humor irgendwas anfangen kann.
Der Film verrührt als Plot einfallsreich die ersten beiden Screamfilme mit „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“, wobei über dieses Mischmasch diverse Referenzen aus Klassikern gestreut werden, samt Anleihen beim Teenie-Film (American Pie) und anderen Horror-Werken (Blair Witch Projekt) und anderem (Matrix, Die üblichen Verdächtigen)

Sämtliche schon in den Vorgängern schablonenhaft gezeichnete Charaktere werden hier noch mal gnadenlos überzeichnet, vom der Bitch über den Muskelprotz, vom knackigen Freund bis zum latenten (oder nicht ganz so latenten) Schwulen. Im Zentrum, natürlich, das biedere Mädel.

Natürlich ist das Ergebnis ein „Erkennen sie das Zitat“-Spielchen, bei dem keiner mitmachen kann, der nicht sämtliche Vorgänger kennt und die Regeln des Genres dazu. Ansonsten ist man hoffnungslos über- (oder unter-)fordert in diesem sich überschlagenen Durcheinander.

Die Qualität des Witzes ist dabei sehr unterschiedlich: relativ witzige Parodien in bester Zucker-Tradition (Pre-Title-Sequenz) wechseln ab mit Zitaten von bekannten Filmen und dann wieder plattesten Gags, meistens rund ums Kiffen, Grenzdebile, Schwanzgröße und Körperflüssigkeiten. Letztere Kategorie ist bisweilen so grotesk übertrieben, daß man durchaus drüber grinsen kann, wenn man volljährig ist und einen IQ über 80 besitzt, doch manchmal werden einfach übelste Kalauer breitgetreten.

Schön mitanzusehen, daß der Cast offenbar einen Heidenspaß beim Dreh hatte, wobei ein gewisses Augenzwinkern manchmal mehr bringt, als der zu oft eingesetzte Holzhammer. Bisweilen wird’s sogar einfallsreich (der Kurzauftritt von James „Dawsons Creek“ van der Beek) oder bizarr (die Whats aaaaap-Werbespotparodie).
Bei der Jugend des Jahres 2000 schlug das ein wie eine Bombe, doch man sollte nicht vergessen zu erwähnen, daß das alles eine reichlich kurze Halbwertzeit besitzt und dank seiner starken Wurzeln in einem gewissen Kreis von Filmen sicher kein Klassiker werden wird. Dennoch: Amusement ist mehr als nur möglich hier, rightyright! (6/10)

Details
Ähnliche Filme