Zuckersüß verträumte Parabel über das Leben, das Kind sein, Verlustangst, über das Älterwerden, über Verantwortung, Freundschaft, Abschied, Hierarchien, Erwartungen und das Zusammenleben in einer Gemeinschaft. Ohne klassische Dramaturgie lebt dieses melancholische Werk von Spike Jonze nach der gleichnamigen Kinderbuchvorlage von seinen eindrucksvollen Bildern, den kleinen und großen Gesten, dem schwermütigen Unterton und der Melancholie.
Jonze erschafft mit wenigen Worten ganz viel Gefühl in diesem phantasievollen Märchen für Kinder und Erwachsene, in dem wir den kleinen Max in ein Wunderland begleiten, in das er sich nach einem Streit mit seiner Mutter flüchtet, ein Wunderland in dem plüschige Monster leben, die scheinbar in den Tag hineinleben und allerhand Schabernack verbreiten. Max wird zum "König" der Gruppe und nimmt dies gerne an. Doch nach und nach verändern sich die Gruppenkonstellationen und es kristallieren sich Erwartungen an Max heraus, denen er nicht gerecht wird, aber an denen er im Laufe des Films wachsen kann, wenn er die Aufgaben annimmt und Fehler eingesteht, also all das lernt, was man als Erwachsener so lernen sollte.
Untermalt von einem wunderschönen Soundtrack beobachten wir die Gruppe um Max und seine "wilden Kerle" in paradiesischen Landschaften - und das mit ganz ganz viel Herz. Eine spaßige, aber auch lehrreiche Reise für Max und den Zuschauer zurück in die Kindheit, deren bedeutende Botschaften man wohl erst so richtig als Erwachsener nachfühlen und verstehen kann.
10/10