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Ein Autounfall auf einer Landstraße beschert dem jungen Paar Chad und Alley die Bekanntschaft mit einer "Roller-Derby-Girls"-Truppe, die sich auf dem Weg zu einer Veranstaltung befindet. Doch das Schicksal führt die jungen Leute nicht nur zusammen, sondern auch zu einer verlassenen Nervenklinik mitten in der ländlichen Einöde. Da es dunkel wird beschließt die Gruppe die Nacht in der unheimlichen Einrichtung zu verbringen. Als sie plötzlich von einem jungen, verwirrten Mädchen angegriffen werden, dass von Morden und Geistern in dem Gemäuer und um den Behandlungsraum 33 erzählt, wird ihnen klar, dass sie in einem furchtbaren Alptraum gefangen sind, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint...


Hier handelt es sich einmal mehr um einen Film, in dem eine verlassenen psychatrische Klinik als Schauplatz dient, in der Jahre zuvor schreckliche Dinge vor sich gegangen sind. Die vorhandene Thematik ist deswegen auch nicht gerade neu, geschweige denn innovativ. Auch sind gewisse Ähnlichkeiten mit Filmen in der Art von "Crazy Eights" vorhanden, in denen die Thematik auf ähnliche Art und Weise behandelt wurden. Was hier bei "Fear Asylum" besonders auffällt, ist die Tatsache, das die weiblichen Darsteller ganz klar die Oberhand haben und phasenweise schon richtiggehend wie "Kampf-Amazonen" dargestellt werden, die aber auch vor gar nichts Angst haben. Die Männer hingegen wirken wie Angsthasen und werden als absolute Weicheier hingestellt. Gerade diese Umkehrung der ansonsten in solchen Filmen üblichen Rollenverteilung ist schon recht amüsant anzusehen, ganz besonders deshalb, weil es hier ziemlich extrem in Szene gesetzt wurde.

Durch die Location der alten Klinik entwickelt sich in ziemlich kurzer Zeit eine recht unheilvolle und bedrohliche Stimmung, von der man sich als Zuschauer auch gern gefangennehmen lässt. Diese meiner Meinung nach sehr gelungene Atmosphäre ist auch das Aushängeschild des Filmes, denn sie zieht sich konstant durch die Geschichte und fällt eigentlich zu keiner Zeit in sich zusammen. Dafür sind aber leider im Bezug auf die vorhandene Spannung einige Mankos vorhanden, denn in der ersten Stund passiert einfach zu wenig, um einen konstant hohen Spannungsbogen zu entwickeln. Die Story bezieht in dieser Zeit ihre Spannung lediglich aus der Tatsache, das man nicht richtig weiß, um was es sich eigentlich dreht. Zwar sind gewisse Dinge zu erahnen, man weiß zum Beispiel, das sich alles um das verwirrte Mädchen drehen muß, doch Zusammenhänge sind bis dahin eigentlich weniger zu erkennen. Es werden nur immer wieder ganz kurze Flashbacks eingefügt, mit denen man aber recht wenig anfangen kann.

Erst im letzten Filmdrittel nimmt "Fear Asylum" dann etwas an Fahrt auf, das Geschehen wird ein wenig temporeicher und es gibt sogar einige etwas blutigere Szenen zu begutachten, die sich aber in einem sehr überschaubaren Rahmen halten und nicht übermäßig hart sind. Zum Ende hin löst sich dann auch das Rätsel um das verwirrte Mädchen, wobei jedoch auch manches Logikloch nicht zu übersehen ist. So ist die hier erzählte Geschichte insgesamt doch etwas zu seicht geraten, sie bietet nicht genügend Inhalt, um den Film als Gesamtwerk aus der Maße herausstechen zu lassen. Dafür hätte es ganz nebenbei auch etwas bessere darsteller gebraucht, denn in manchen Passagen wirken die hier agierenden Darsteller doch etwas unbeholfen und hölzern. Insgesamt gesehen ist das gezeigte schauspiel noch ausreichend, aber man hätte sicherlich etwas mehr herausholen können, was auch für einen überzeugenderen und autenthischeren Eindruck beim Betrachter gesorgt hätte.

Regisseur Eddie Barbini hat mit "Fear Asylum" einen genre-Beitrag geschaffen, der einen mit zwiespältigen Gefühlen und Eindrücken zurücklässt, denn teilweise kann dieses Werk durchaus überzeugen. Die Idee mit der übertriebenen Umkehr der typischen Rollenverteilung empfand ich als gelungen und teilweise witzig und auch atmosphärisch konnte mich der Film überzeugen. Doch in Sachen Spannung und Darsteller hat man hier doch eine Menge Potential verschenkt, da wäre viel mehr drin gewesen.


Fazit:

Man sollte seine Ansprüche vor Sichtung des Filmes nicht zu hoch ansetzen, denn es ist kein Highlight des Genres, das man präsentiert bekommt, jedoch bietet "Fear Asylum" recht kurzweilige Unterhaltung für einen gemütlichen Filmabend. Ein typischer Horrorthriller, bei dem leider Vieles in guten Ansätzen steckengeblieben ist, der aber dafür mit einer äußerst gelungenen Atmosphäre punkten kann. Wem eine etwas dünne Geschichte und ein nicht konstanter Spannungsbogen nichts ausmachen, der wird hier recht ordentlich bedient. Genre-Fans sollten ruhig einmal einen Blick riskieren.



5/10

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