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Schon wie zuvor bei "The Shepherd" war die Vorfreude auf "Ninja: Revenge will Rise" riesengroß. Regisseur Isaac Florentine (Undisputed 2, Cold Harvest) hatte unter Nu Image auch völlig freie Hand, herausgekommen ist ein wahres Actionfeuerwerk, der Zuschauer wird an alte Cannon-Zeiten erinnert mit "American Fighter" oder "Die Rückkehr der Ninja". Und gleichzeitig sorgt "Ninja" noch für eine kleine Premiere, denn Scott Adkins (X-Men Origins: Wolverine, Stag Night) darf hier mal den Helden markieren, es ist seine vierte Zusammenarbeit mit Florentine.

Casey Bowman (Scott Adkins) wuchs in Japan auf und erlernte die Kampfkunst der Koga Ninjas. Der Sensei (Togo Igawa) behandelt Casey wie seinen eigenen Sohn, was seinen richtigen Sohn Masazuka (Tsuyoshi Ihara) neidisch macht. Bei einem Duell gegen Casey verliert Masazuka die Kontrolle und wird aus dem Dojo geworfen. Jahre später ist er zum Auftragskiller geworden und will sein rechtmäßiges Erbe, nämlich die Waffentruhe "Yoroi Bitsu". Casey und Namiko (Mika Hijii) bringen die Truhe daraufhin nach New York, doch dort werden sie von einer Art Sekte verfolgt und bald kommt es zum alles entscheidenden Duell zwischen Casey und Masazuka.

Boaz Davidson (Spiders, Octopus) ist bekannt für seine Minimalstorys, auch hier ist ihm wahrlich nicht viel eingefallen. Caseys Hintergrund als Waise, Vater ein Marine und Trinker, Mutter einfach abgehauen, gab es schon so oft in der Filmgeschichte zu bestaunen. Ansonsten gilt es die wertvolle Waffentruhe "Yoroi Bitsu" vor Masazuka zu beschützen. Diese Truhe enthält die letzten Waffen der Koga Ninja. Doch gleichzeitig geht es um das älteste Motiv der Menschheit, die Rache. Masazuka murkst nämlich auch den Sensei, samt seiner ganzen Schüler ab. Nebenbei exisitert noch eine Art Sekte, dessen Anführer Temple (Miles Anderson) heißt und Masazuka bei der Jagd auf die Truhe hilft. Der Plot ist nicht viel wert, aber Florentine weiss das mit einem hohen Tempo gut zu kaschieren. Die erste Viertelstunde spielt sich das Geschehen im Dojo ab. Casey ist stets am Trainieren und hat sich in Senseis Tochter Namiko verguckt. Masazuka ist von Anfang an neidisch auf seinen Halbbruder, bei einem Showkampf eskaliert die Situation. Masazuka wird für immer aus dem Dojo verbannt und mausert sich zum hochbezahlten Auftragskiller, der einem einflussreichen russischen Politiker hilft seine Konkurrenz aus dem Weg zu räumen.

Natürlich bleibt "Ninja" stets vorhersehbar, doch Florentine lässt dem Zuschauer kaum Zeit um zu Atem zu kommen. Eine spektakuläre Keilerei folgt der Nächsten und selbst das zahlreich vorhandene CGI-Blut vermag die tollen Choreographien nicht zu vermiesen. Daneben kommt ein riesen Waffensortiment zum Einsatz, was in den zahlreichen Kämpfen für Abwechslung sorgt. Natürlich bringen die Darsteller auch Martial Arts Erfahrung mit, eine Vorraussetzung für diese Dauerprügelei. In einigen Szenen kommt sichtlich Wire Work zum Einsatz, doch diese kleinen Mankos verzeiht man "Ninja" gern. Verfolgungsjagden und kleine Schießereien ergänzen die Palette, Florentine hält sich auch mit Brutalitäten nicht bedeckt. Blutige Einschüsse, Durchbohrungen mit dem Schwert, Kehle aufschlitzen oder das Abhacken von Körperteilen gibt es in Nahaufnahme zu sehen. Der kleinen Liebesgeschichte zwischen Casey und Namiko schenkt Florentine kaum Beachtung, hier zählt wirklich nur die Action. Aber man darf erfreulicherweise auch zugeben, dass "Ninja" stets sehr professionel aussieht. Die Optik ist auf Hochglanz poliert, doch Florentine lässt die Finger von nervigen Stilmitteln. Die Kamera ist sehr ruhig gehalten und trotzdem immer am Geschehen. Von den Darstellern sollte man nicht zuviel erwarten, Scott Adkins schummelt sich hier mit zwei Gesichtsausdrücken durch, doch seine Kampfkunst ist überragend. Auch schön mal wieder Nu Image Stammdarsteller Todd Jensen (Never Say Die, Warhead) bei der Arbeit zu sehen.

Ganz zu Recht war die Vorfreude riesig, denn "Ninja" ist schnörkelloses Actionkino ohne jeglichen Anspruch. Zurücklehnen und sich von der spektakulären Nonstop-Action berieseln lassen. Über kleinere Fopas lässt sich da gerne hinweg sehen. Trotz seiner Hochglanz-Optik erinnert "Ninja" an alte und bessere Zeiten des Actionfilms. Ein Muss für jeden Actionfan.

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