Es ist ein Vogel... es ist ein Flugzeug... es ist - Casey!
Casey (der keinen Nachnamen trägt) ist ein Waisenkind, das in einem japanischen... Oh, die Story ist egal, weil völlig belanglos und blödsinnig? In Ordnung. Kommen wir zu den Schauspielern: Hm... nun ja... also sprechen können alle in diesem Film. Und sonst? Ach ja, es wird geprügelt, gekämpft, gefightet, geschlagen, gehauen, gesäbelt, geschossen, geballert...
"Ninja" ist lieblos inszenierter Hochglanz-Trash, der sowohl in dramaturgischer Hinsicht als auch in puncto (physikalischer) Realitätsnähe die Grenzen des Schwachsinns auslotet und dabei derartig ernst und humorfrei erzählt wird, daß man mitunter laut lachen muß. Das ist auch gut, denn außer diesen (unfreiwilligen) Humorinseln bietet der Film nur eins: Gewalt und Brutalität. Was allerdings nicht ausreicht, um ihn als sehenswert zu bezeichnen.
Denn was die Präsentation angeht, erinnert mich der Streifen an die zahlreichen seelenlosen Fließbandproduktionen aus den Achtzigern und Neunzigern, in denen man das leicht zu begeisternde (Video-)Publikum mit bieder arrangierter Actionmische - (wahlweise) Explosionen, Autojagden, Kampfsport und bösen Russen (Mehrfachnennungen möglich) - zufriedenstellen konnte, die man als jugendlicher Fernsehgucker noch in Ordnung fand, später aber feststellte, daß es sich dann doch um ziemlich miese Werke handelte und es - auch schon zu der Zeit - wesentlich Besseres gab (wenn auch oftmals nicht im TV, oder nur geschnitten). Chuck Norris ist wohl der namhafteste Vertreter dieser Gattung.
Heutzutage ist kein übermäßig großes Budget vonnöten, um halbwegs schicke Effekte hinzubekommen, und da die Gewaltwelle ja seit einiger Zeit wieder rollt, kann man auch mal einen raushauen, der nur unterhält. Das tut "Ninja". Jedoch: Das CGI-Blut ist hingeschlampt, was den Schwert- und Schlitzaktionen einen pappigen Beigeschmack verleiht, und Scott Adkins bewegt sich bisweilen, wie eingangs angedeutet, etwas zu fantasymäßig durch die Lüfte. Da gefallen mir die klassischen Boden- und Faustkämpfe doch schon viel besser, Höhepunkt ist hierbei natürlich die U-Bahn-Szene.
Tatsache ist aber: Sowohl Story als auch Dialoge und Actionmoves bergen zum Teil unfreiwillige Komik, und das muß man auch noch als Pluspunkt verzeichnen. Denn die Darsteller bleiben blasser als blaß. Lediglich Togo Igawa (der Sensei) hat etwas Charisma, der Rest der Besetzung ist schlichtweg austauschbar. Und Scott Adkins, ja, er sieht nach den gängigen Schönheitsidealen gut aus und ist hier in körperlicher Hochform, aber spielen kann er null, und im Gegensatz zu anderen Nicht-Schauspielern wie z. B. Steven Seagal hat er überhaupt keine Ausstrahlung, weder optisch noch charakterlich (was ohnehin fast alle Actionstars der neuen Schule betrifft - ich meine, so öde Chuck-Norris-Filme sind, aber der Typ ist - nun ja, Chuck Norris!).
Fazit: Um diesen Film gut finden zu können, muß man entweder Freund trashiger Action-Stangenware sein, oder aber sein Gehirn ausschalten und ein paar Freunde einladen. Da ich ersteres nicht bin, werde ich beim nächsten Mal zweiteres tun müssen, um den Film positiver aufnehmen zu können.