In Kooperation mit einem kanadischen TV-Sender produzierte Sci-Fi diese etwas hanebüchene Horrorgeschichte, die sich als erstaunlich solide gemacht entpuppt. Regisseur Bill Corcoran (Atomic Twister, Vipers) ist auch schon ein alter Hase auf dem Gebiet, auch wenn seine Filme alles andere als populär sind. Schon seit Mitte der 80er Jahre setzt er Film und Serien in Szene, was man an seiner altmodischen Inszenierung erkennen kann, die er hierfür beibehält. Womit wir es hier zu tun bekommen, verrät leider schon der Titel, nämlich mit einem riesigen (weiblichen) Wasserspeiher, den zwei Diebe ausversehen befreit haben. Eigentlich dienen diese versteinerten Wesen dazu, um böse Geister von Gebäuden fernzuhalten, zumindest dem Aberglauben der Menschen entsprechend. Deswegen werden sie immer außen an großen Gebäuden angebracht, Paris ist da der richtige Ort, denn hier gibt es viele von den versteinerten Gargoyles. Jedoch ist Drehbuchautor Andy Briggs (Dark Relic, Die Geisterstadt) nicht gerade viel eingefallen, was den Hintergrund der monströsen Steinfigur betrifft. Wie kommt es in die Katakomben der alten Kirche? Wie lange ist es schon dort unten und vor allem wie konnte Pater Gable (Nick Mancuso) dieses Geheimnis so lange bewahren und hat nicht längst etwas gegen das Biest unternommen?
Der Historiker Jack Randall (Eric Balfour) will mit seiner Kollegin Carol Beckham (Tanya Clarke) eine alte Kathedrale fotografieren, bevor sie abgerissen wird. Doch unten in den Katakomben entdecken die Beiden ein Monster, welches von nun an Paris unsicher macht. Auch Carol wird von dem Biest getötet und Eric ist der Hauptverdächtige für Inspector Gibert (Ifan Huw Dafydd). Mit Hilfe der Journalistin Nicole Ricard (Caroline Néron) und ihrem Kameramann Walsh (Justin Salinger) will er der Wahrheit auf den Grund gehen und entdeckt Schreckliches. Derweil häufen sich die Todesfälle in Paris.
Das düster gehaltene Paris gibt eine ordentliche Kulisse ab, ganz gut gefällt auch die alte Kirche mit ihren Katakomben. Und was Corcoran vor allem richtig macht, ist der sparsame Einsatz des Gargoyles. Dieser musste natürlich animiert werden, weswegen Corcoran das Monster nur von weitem zeigt und den Hintergrund immer schön dunkel hält. Dies macht er so geschickt, dass die Kreatur tatsächlich recht gruselig rüberkommt und wir vor grottigen CGI-Effekten verschont bleiben. Hätte der Film jetzt nocht etwas mehr Tempo, hätte man außer der Story und mit Rücksicht auf das Budget kaum etwas zu meckern gehabt. Aber man beschäftigt sich zu sehr mit Jacks Recherchen, die im Endeffekt kaum brauchbare Informationen zu Tage bringen.
Auch wird schnell klar warum das Monster ausgerechnet Carol getötet hat, sich sonst aber die Opfer wahllos aussucht. Auch die wenigen Goreeffekte sind gut gemacht, wobei man außer dem Abreißen beider Beine des Diebes zu Beginn und dem Abtrennen eines Kopfes immer nur das verstümmelte Endergebnis bewundern kann. Dennoch geht es auch ohne lieterweise Blut zu vergießen, wobei mit der Zeit die Unfähigkeit des Inspectors wirklich nervt. Egal was passiert, immer verdächtigt er Jack und so wird die Pariser Polizei mal wieder als total unfähig dargestellt. Was man dem Film auch anrechnen kann ist, dass es zwischen Jack und Nicole keine Romanze gibt und dem Benutzen von Kameramann Walsh als Sidekick, der einige trockene Sprüche auf Lager hat. Das Finale nimmt fast komplett das letzte Drittel des Films in Anspruch und hier wird es zeitweise sogar richtig spannend, auch wenn die Schleicherei durch die Katakomben etwas zu lang ausgefallen ist. Aber der Kampf gegen die Kreatur ist gut gemacht, auch wenn ein Happy End schon früh feststeht.
Eric Balfour (Hell Ride, Skyline) und Caroline Néron (Eternal, Let the Game Begin) füllen ihre Hauptrollen gut aus, genauso Nick Mancuso (Rapid Fire, Alarmstufe: Rot 2) als etwas seltsamer Pater Gable.
Wer hier den üblichen Monsterschrott erwartet befindet sich auf dem Holzweg. "Gargoyles - Die Brut des Teufels" ist ordentlich inszenierter, aber auch etwas hanebüchener Monsterhorror. Auch wenn teilweise das Tempo fehlt, ist der Unterhaltungswert hoch, die Darsteller durchschnittlich und die Effekte sogar gut. Corcorans altmodische Inszenierung sorgt für ein paar spannende Momente, besonders im Finale.