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Dies ist der Abschlußfilm des Iren Eoin Moore für die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin. Schauplatz ist Berlin, Hauptdarsteller sind drei junge Leute (durchweg überzeugend: Andreas Schmidt, Tamara Simunovic und Kathleen Gallego Zapata), die zu den sozial Schwachen gezählt werden müssen. Alex ist Bauarbeiter, verhökert die Werkzeuge seiner Arbeitsstelle und ist ein ziemlich netter Kerl, wie die Prostituierten Svetlana und Ruth finden. Bald verbindet ihn mit den beiden mehr als nur eine lose Freundschaft. Doch dem Trio ist keine gemeinsame Zukunft beschert. Alex, der für den Unterhalt seiner von ihm getrennt lebenden Frau aufkommen muß, kann sich nicht für eine entscheiden. Svetlanas Hoffnung auf eine Heirat und nachfolgende Bleibeberechtigung wird enttäuscht; sie kehrt allein nach Bosnien zurück. Auch Ruth wagt den Sprung aus ihrem Alltag nicht. Sie zieht sich zurück von der gemeinschaftlich ausgeheckten Idee, in eine Imbißbude zu investieren. Eine Änderung ihres Lebens ersehnen sie alle, doch den Mut zum finalen Schritt besitzt keiner.
Moore setzt ein vernünftiges Drehbuch sicher um - auch dank seiner glaubwürdigen Darsteller. Wohltuend, dass er auf ein Happy-end verzichtet. Wenn die Charaktere mehr oder weniger wieder in ihr gewohntes Leben zurückfallen, fast müsste man sagen, aus der Utopie hinabfallen, hat das mehr Realitätssinn als die meisten Aufsteigermärchen.

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