Wer immer noch denkt, das französische Kino liefert nur schwer verdauliche Kost mit Anspruch, hat “Taxi” noch nicht gesehen. Die von Luc Besson produzierte Actionkomödie ist nicht nur extrem temporeich, sondern auch sehr kurzweilig und ideal für einen unterhaltsamen Abend.
Die Story: Taxifahrer Daniel ist äußerst rasant auf Marseilles Straßen unterwegs und wird dabei eines Tages von der bei ihm verhassten Polizei geblitzt. Um seinen Lappen zu behalten, geht er auf einen Deal des erfolglosen Polizisten Émilien ein: Er hilft den Cops bei der Jagd auf eine Bankräuberbande, welche auf der Flucht jedes Mal denselben Bleifuß hinlegt wie Daniel.
Die Tür für zahlreiche Verfolgungsjagden ist somit geöffnet, was Regisseur Gérard Pirès voll und ganz auskostet. Exzellent getimte und gefilmte Actionszenen reihen sich aneinander, wobei besonders die extravaganten Kameraeinstellungen aus allen nur vorstellbaren Perspektiven hervorzuheben sind. “Taxi” legt eine Rasanz an den Tag, welche die Zeit wie im Flug vergehen lässt, darüber hinaus ist der Streifen auch abseits der Strasse recht sympathisch. Während Émilien mit seiner schusseligen Art zwar manch einem auf den Wecker gehen könnte, ist Daniel ein durch und durch guter Kerl, den man trotz (oder gerade weil) seiner halsbrecherischen Fahrmanöver ins Herz schließt.
Die darum gestrickte Story kann natürlich nicht mit der Klasse der Actionsequenzen mithalten, wirkt aber dennoch nie richtig doof oder ärgerlich wie z.B. im grottigen “Triple X”. Die obligatorische Liebesgeschichte wird durch zwei wirklich sehenswerte Darstellerinnen aufgepeppt und machen den Film nicht nur für Männer mit Benzin im Blut zu einem optischen Leckerbissen.
Ein verdammt unterhaltsamer Actionfilm, dem man jegliche Oberflächlichkeit locker verzeiht, was man von solcherlei Streifen aus Hollywood wahrlich nicht immer behaupten kann.