„Taxi“ ist ein furioser Actionspaß aus meinem Filmexportparadies Frankreich, dass auf einem Drehbuch von Kultregisseur Luc Besson beruht. Trotz vieler witziger Einfälle hat der Film in Bezug auf seinen Humor auch so seine Kehrseiten.
Im Mittelpunkt stehen die beiden Männer Daniel und Emilien. Der eine ist ehemaliger Pizzabote und fährt inzwischen sehr rasant Taxi. Der andere ist Polizeibeamte und schon acht mal durch die Fahrprüfung gefallen. Als Daniel Emilien, ohne zu wissen das er Polizist ist, chauffiert und in der Innenstadt zu rasen beginnt wird er zu einem Deal mit dem Polizisten gezwungen. Er soll seinen Fahrer spielen, damit sie die Bankräuberbande „Mercedesbande“ dingfest machen können.
Der Film glänzt durch furiose Stunts, Verfolgungsjagden und dem ungleichen Paar. Während Daniel Probleme mit seiner Frau hat, steckt der ungeschickte Emilien die Wohnung seiner Mutter an und kann bei einer Kollegin nie landen.
Das Duo reicht zwar nicht an Murtaugh/Riggs und Co heran, kann aber unterhalten. Liegt leider meist daran, dass Emilien sich als Polizist extrem dämlich anstellt und sich so immer wieder selbst in eine Sackgasse manövriert. Entweder verhaspelt er sich vor seiner Kollegin oder hüpft in den Kofferraum, in dem wenige Sekunden später die zurückkehrenden Fahrer ihre Reifen hineinpacken wollen.
Für die witzigen Sprüche ist daher meist Daniel zuständig, welche dann auch meist auf der Dämlichkeit seines Partners beruhen.
Die Verfolgungsjagden sind mit guter Musik untermalt und angeblich nicht mit Zeitraffer gedreht worden. Ob das wirklich stimmt darf bezweifelt werden. Ab und zu sehen die Szenen doch etwas „lahm“ aus. Dennoch sind sie nicht zuletzt wegen der Motorengeräusche die hervorzuhebenden Stellen im Film. Amüsante Stellen gibt es zum Thema Radarfallen und eilige Fahrgästen, die auch gern mehr bezahlen wenn es schneller geht. Die „Knight Rider“ Abkupferung verzeiht man da schon mal.
Die Rollerparade am Anfang beeindruckt übrigens schon mit netten Tricks und Ideen. Ist damit schon eine ordentliche Einleitung, denn auf nette Stunts darf man sich freuen.
Eindeutiger Kritikpunkt des Films ist aber der Humor. Man ja noch ganz witzig sein, wenn zwei Jugendlich einen Observationswagen anpinkeln und wenige Minuten später dann einen Wagen in der Nähe knacken, weil sie glauben, dass kein Polizist in der Nähe ist. Aber die geschmacklosen Witze und Sprüche zum Thema Asiaten und Deutsche sind schon fast rassistisch einzuordnen und keinesfalls mehr komisch. Wenn Asiaten als Schlitzaugen bezeichnet werden und sie man bei ihrem „Taxitrick“ beobachtet hört der Humor auf. Krönung ist aber die Darstellung der Deutschen. Nicht nur das der leitende Polizist alles als „Scheißdeutsche“ bezeichnet, sie fahren alle dicke Mercedes, sind extrem arrogant und die idealen Bösewichte. So ist die einzige „gute Deutsche, ein schwedisches Model, dass blonde Haare hat und zwei Meter groß ist. Na, klingelt’s?
So muss dann die dünne Freundschaft zwischen Cop und Fahrer die Kohlen aus dem Feuer holen. Denn obwohl sich beide nicht leiden können, hilft Daniel Emilien. Der Grund ist aber weniger die Freundschaft, sondern eher das Gewissen. So kann er ihn endlich loswerden.
Daher werden die bekannten Bösewichte am Ende noch mal bewusst provoziert, damit man sie nach einer wilden Verfolgungsjagd in eine wahnwitzige Falle locken kann.
Frédéric Diefenthal bleibt als Cop erschreckend blass. Seine Figur mit der missglückten Jugend etwas Dramatik zu verleihen, scheitert. Der Mann ist weder witzig noch komisch, sondern einfach nur albern und blöd. Über seine Aktivitäten, wie die Befragung des Mechanikers oder das Küssen seiner Kollegin konnte ich jedenfalls nicht lachen.
Besser macht es schon Samy Nacéri als Taxifahrer Daniel. Als unfreiwilliger, aber höflicher und nie missgelaunter Helfer der Polizei bildet er die ganz klare Sympathiefigur des Films.
Interessant übrigens, dass beide weiblichen Figuren des Films von der Kamera bei fast jedem ihrer Auftritte erst mal voyeuristisch begutachtet werden. Als Mann wird man es verschmerzen können.
Fazit:
Taxi macht in den rasanten Szenen rund um die Verfolgungsjagden viel Spaß. Die Darsteller reichen von gut bis durchschnittlich. Abzüge gibt es aber für den teilweisen geschmacklosen Humor, mit dem ich mich nicht anfreunden konnte.