Zwei ausgeflippte Vögel in schrägen Klamotten, Frauen, die Kinder geblieben sind, rüde gegen ihre Familien: das sind die Ausreißerinnen Barba und Rannva. Auf den Färöer-Inseln suchen sie ihre Verwandten, um alte Rechnungen zu begleichen. Katrin Ottarsdóttir stammt selbst von den Färöern, und ihr Porträt der Einheimischen zeigt die Insel, die immerhin in der Qualifikation zur Fußballeuropameisterschaft eine eigene Mannschaft stellt, als Dorf. Langweilig-bigotte Naturen leben da, schweigsam bis verstockt, feindlich gegen die, die ins Ausland gehen bzw. gegangen sind. Barba und Rannva stellen sich am Ende ihrer Verantwortung, Barba versöhnt sich mit ihrer Mutter, Rannva kümmert sich endlich um ihre kleine Tochter, die sie im Stich ließ. Die beiden sind auf dem steinigen Weg nach Hause erwachsen geworden. Einzig das leider fast schon kitschige Ende stört ein wenig in "BYE BYE BLUEBRID". Über weite Strecken aber ist Ottarsdóttir ein beachtenswerter Film gelungen, der zum Nachdenken über Pflicht und Verpflichtung anregt.