Sweet Sixteen - Blutiges Inferno (1983)

Lolita war nichts gegen dieses Geschoss


Wann ist man ein ausgewachsener Slasher-Fan? Man könnte meinen, wenn man "Sweet Sixteen" ausgegraben hat. Denn auf Listen wird man ihn kaum finden, empfohlen wurde er mir noch nie und zu kaufen findet man ihn (nicht nur in Deutschland) selten bis nie. Umso erstaunlicher, dass er nun auf einmal bei Amazon Prime auftauchte. Schön zu sehen, dass das oft gescholtene Streaming Zugang zu manch einer Kuriosität freimacht. "Sweet Sixteen" ist eine zahme Kreuzung aus Slasher und Kriminalfilm, wie es sie in seinem Entstehungsjahrzent dutzendfach gab. Und trotzdem bin ich froh, dass er nicht verschollen ist. Ein ungefährlicher Film für Slasherkomplettisten, die ihre Erwartungen Richtung dritte und vierte Reihe des Subgenres senken. Müde Mitternachtsunterhaltung, die es zu schätzen gilt. Nicht zu feiern, aber zu schätzen. 


Kein "Halloween", kein "My Bloody Valentine", nichtmal ein "Happy Birthday To Me". Einfach "Sweet Sixteen", eine dezent blutige Geburtstagssause für die vielleicht schärfste "Fünfzehnjährige" der Slashergeschichte. Ein Mörder killt ein paar Jungs - und die frühreife Melissa ist in jedem Fall die Letzte, die die Opfer lebend gesehen hat. Hat die blutjunge Schönheit etwas zu verbergen? Eigentlich egal, denn sie ist in jedem Fall eine Augenweide und eindeutig älter als ihr Filmalter. Allgemein ist es sehr amüsant in wie weit die Altersgrenzen und Reife der Teenager in diesem Film vorgezogen wird. Fast so witzig wie der bizarre Titelsong über "Melissa". Neben der schick anzusehenden Vielleicht-Killerin, gibt es ein finales Bild, dass eiskalt von "Alice Sweet Alice" geklaut wurde und allgemein ist Eigenständigkeit ein Fremdwort für diesen Whodunit?. Er tickt viele Boxen ab, jedoch alle nur mit angezogener Handbremse.


Fazit: kein Slasher, der Bestenlisten zieren muss, aber allein sehenswert wegen der süßen "Teenager"-Versuchung und... äh... mh... dem coolen Poster vielleicht... zumindest für Slasher-Allesgucker. Angenehmer Zeitvertreib!