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Nightmare on Elm Street 3 – Dream Warriors
Die Nightmarereihe ist von den großen Horrorfilmreihen der 80er (Halloween, Friday) mein Favorit. Freddy hat deutlich mehr Persönlichkeit als Michael Myers oder Jason Vorhees und dadurch sind häufig auch seine Gegenspieler(innen) interessanter.
Nach dem bahnbrechenden ersten und dem deutlich abfallenden zweiten Teil beginnt die Reihe mit diesem Teil erst so richtig und gräbt sich mit Gewalt in die Popkultur. Fernsehen und Musik werden hier massiv referenziert, Freddy bekommt knackige Oneliner (die meistens auf „Bitch“ enden) und die Todesszenen werden aufwendiger. War es im ersten Teil noch das plötzliche „Umkippen“ von Realität in die Traumwelt, dass den Stoff interessant gemacht hat, ist es hier eher das sadistische Spiel innerhalb der Traumwelt, das aber noch nicht über Gebühr ausgewalzt wird.
Um die Fans mit dem ungeliebten zweiten Teil auszusöhnen, hat man Nancy Thompson und ihren Vater aus dem ersten teil wieder reaktiviert, was sich dank Heather Langenkamp und John Saxon als Glücksgriff erweist. Die Teenagergarde wird von der blutjungen Patricia Arquette angeführt, die Kristen als verletzliche junge Frau spielt, die sich nur langsam öffnen kann. Auch hier spielt das Misstrauen der Elterngeneration wieder eine große Rolle, wie im ersten Teil. Kristens Mutter sind ihre Männerbekanntschaften wichtiger als ihre Tochter, die anderen Jugendlichen werden von ihren Eltern abgeschoben und komplett ignoriert, die führende Psychologin löst am Ende die Katastrophe aus. Dazwischen stehen die gealterte Nancy und ein relativ junger Psychologe, der für die Entwicklung zuständig ist. Er ist es, der die Retung am Schluss auf dem Silbertablett bekommt, dafür aber seine Grundüberzeugungen hinterfragen muss. Auch der Mythos um Freddy wird hier um eine Herkunftsgeschichte erweitert, die den Charakter nicht demystifiziert sondern eher noch kränker und gefährlicher erscheinen lässt. Damit kommt auch eine übernatürliche Gegenspielerin ins Spiel, die Freddy zur Ruhe gebettet sehen will, was eine leicht unpassende religiöse Note in den Film bringt.
Man merkt, die Handlung ist relativ komplex und halt nicht nur einen Tod nach dem anderen ab, sondern bietet wirklich eine Geschichte (bei Friday 3 kommt eine Gruppe Teenager nach Camp Crystal Lake, wird niedergemetzelt und Jason bekommt seine Hockeymaske) mit mehreren interessanten Figuren. Gleichzeitig ist das der Startschuss für MTV-Freddy, der in Talkshows auftrat und zum Massenphänomen wurde (gerade heute ist die DVD seiner Fernsehserie gekommen, hurra!). Dieser film hat das absolut verdient. Er ist nicht ganz so gut wie der erste, aber insgesamt trotzdem äußerst gelungen. Der Freddyzug ist so richtig ins Rollen gekommen und man freut sich auf die wilde Jagd. Ach ja – stellenweise ist das Ding auch noch verdammt gruselig!

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