Review

Funky Fehlschlag


In diesem aufwändig von der Musikfirma Motown produzierten, afroamerikanischen Version von „Der Zauberer von Oz“ laufen, tanzen und singen sich u.a. Diana Ross und Michael Jackson durch ein verrücktes Fabel-New York zwischen urbaner Strassenkunst, bösen Hexen und erstaunlich schwachen Musicalnummern…

Warum ich „The Wiz“ nicht nur um ein Vielfaches schlechter finde als sein legendäres Vorbild, sondern sogar auch ohne den fast unfairen Vergleich für einen maßlosen Reinfall?

Oder anders und eher im (YouTube-)Zeitgeist gesagt - „All The Things Wrong With The Wiz“: 

— steife Musikstars, die einfach keine guten Schauspieler sind 
— Stars, die in ihrem Metier (singen, tanzen, performen) nicht allzu sehr gefordert und genutzt werden 
— Sidney Lumet ist einer der besten Regisseure aller Zeiten - Musicals kann er allerdings null 
— katastrophales Tempo 
— null Ohrwürmer, keine gute Musik 
— von Motown musikalisch eine besondere Enttäuschung 
— lächerlich schlechte (Karnevals-)Kostüme
— zu viele Nummern (an jedem Set gefühlt zwei Songs)
— extrem jämmerliches Ende 
— kein Vergleich zum Original
— thematisch keine Bezüge zur schwarzen Kultur in Amerika 
— altbekannte Story ohne neue Nuancen
— Diana Ross ist eine besondere Fehlbesetzung
— Richard Pryors riesiges Comedytalent versandet komplett
— oft schlecht gedubbt (die Songs von den Nichtsängern)
— viel zu lang
— viel zu statisch 
— viel zu aufgesetzt 
— höchstens ein Kuriosum 
— Ende wirkt unfertig
—Querelen in der Produktion und am Set spürt man 
— tonal bizarr 
— WTC-Set macht traurig
— keine wirklich guten Choreos
— Zielpublikum unklar 
— cheesy, zuckrig, leer 

Fazit: der „Cats“ seiner Zeit? Fast. „The Wiz“ kann man trotz einiger weird-positiver Momente („Starbabies“ im Hintergrund) nicht als gelungen bezeichnen. Höchstens als sehr spezieller Kult. Aber auch da muss man zu einem händisch ausgewählten Kreis zählen. 

Details