Das erste was dem geschulten Zombie/Viren-Movie Fan auffällt, ist die Tatsache, dass bei diesem Film hier versucht wird die Ursachen der Epidemie zu erklären. In diesem Falle ein Terroranschlag vom aktuellen Feindbild der westlichen Kultur. Jetzt hat die Politik also auch in meinem so geliebten Sub-Genre der Untoten Einzug gehalten. Nicht das sie nicht irgendwie immer schon da war. Man erinnere sich nur an den Gesellschaftskritischen Unterton in den Romero-Werken. Aber so dreist dilettantisch habe ich das nun wirklich noch nicht gesehen.
Sonst verläuft der erste Teil des Films eigentlich genau wie sein Genre-Vertreter Pontypool. Eine kleine Gruppe Mitarbeiter des örtlichen Rundfunkbetriebes wird auf ihre ganz eigene weise Zeuge des Ausbruchs der Seuche. Was allerdings bei Pontypool über die gesamte Filmlänge funktioniert hat, einen Spannungsbogen um eine stetig wachsende und unbekannte Bedrohung aufzubauen, hält bei Dead Air nur im ersten Drittel, bevor dieser zu einem C-Actioner mit fragwürdiger Politbotschaft verkommt, der zu alledem noch zu viele unglaubwürdige Storyabschnitte beinhaltet.
Am Ende stellt sich dem Betrachter eigentlich nur noch die Frage, warum dieser, mit laienhaften Akteuren vollgestopfte, Haufen Abfall noch eine FSK 18 Ranking bekommen hat. Aber da sollte man wohl mal wieder die Werbeagentur fragen.