Bad Lieutenant - Cop ohne Gewissen (2009)

Als einer der Besten wird Terence McDonagh mit der Aufklärung eines Massakers an einer afrikanischen Einwandererfamilie beauftragt. Der Botenjunge Daryl ist der einzige Augenzeuge des Mordes. Er ist bereit, gegen den Drogendealer Big Fate auszusagen, auf dessen Konto der Mord geht. Terence, der ab sofort für die Sicherheit von Daryl verantwortlich ist, gerät immer mehr in einen Sog aus Drogen und Korruption. Die komplizierten Ermittlungen, Drogenbeschaffung und die Begleichung alter Wettschulden werden für Terence zunehmend zu einer Gratwanderung. Als seine Freundin Frankie auch noch in die Dinge hineingezogen wird und ernsthaft in Gefahr gerät, droht die Situation völlig außer Kontrolle zu geraten.

Eigentlich ist unser Cop ja ein Guter, zumindest bis zur schweren Rückenverletzung, deren ständige Schmerzen ihn zu Drogen greifen lassen. Werner Herzog scheint ohnehin ein Faible für schwierige Charaktere. Jetzt wo der Kinski nicht mehr ist, muß er sich die aber selber schreiben, oder aber wie hier in einem Quasi-Remake selbst interpretieren. Terence gibt den Junkie, der außerdem noch über einige Spielschulden verfügt und vermutlich auch bei rot über die Ampel läuft, also so etwas wie der Dr. House der Mordkommission. Als die Asservatenkammer den Drogenfluß schließt, werden die ruppigen Beschaffungsmethoden endgültig kriminell.
Ich war mir aber den kompletten Film nicht sicher, ob es sich hier nicht um eine Komödie handelte. Zu schräg sind manche Zitate oder Aktionen. Nicolas Cage legt hier allerdings einen Parforceritt hin. Der ganze Film ist ohnehin auf ihn zentriert (was aber auch ein wenig schade für die vielen bekannten Darsteller ist, die nur sehr wenig Screetime abbekommen) und er darf zeigen, das er einst zurecht einen Oscar erhalten hat. Seine Gestik und Mimik passen perfekt und auch den leicht wahnsinnigen Blick des Junkies bekommt er gut hin. Leider läßt der Film aber auch ein wenig Tempo und Action vermissen und ist eher ein Drama als der harte Copthriller, dafür ist eben Cage allein schon das Eintrittsgeld wert.
7/10