„Dämonisch“ handelt vom grausamen Schicksal zweier Kinder, die mit ansehen müssen, wie ihr fanatischer Vater angebliche Dämonen tötet und seine beiden Söhne dazu zwingt, ihm zu helfen. Erzählt wird das geschickt mittels Rückblenden, in der Gegenwart spricht einer der beiden Söhne von seiner schweren Kindheit.
Die Erzählweise ist sicher raffiniert, aber leider etwas zu behäbig. Die interessante Ausgangsidee sorgt zwar stets für Spannung, aber richtig schauriger Horror kommt zu keinem Zeitpunkt auf, zumal der Film mit Schockeffekten und exzessiven Gewaltszenen geizt. Zudem kann man die kaum voranschreitende Entwicklung der Charaktere kritisieren, denn einer der beiden Söhne ist von Anfang an gegen den Vater (Motivation ein wenig billig), der andere dafür. Diese Situation bleibt bis 20 Minuten vor Schluss unverändert, bis sich die Ereignisse (zurück in der Gegenwart) überschlagen und es doch ganz anders kommt. Äußerst fragwürdig ist die Moral, auf die ich aus Spoilergründen nicht näher eingehen will. Trotz Blutmangels trägt „Dämonisch“ das FSK-18-Siegel deshalb zurecht.
Obwohl die Geschichte den Puls kaum in die Höhe treibt, ist die Inszenierung solide genug, um eine tolle Atmosphäre zu schaffen, die Langeweile niemals aufkommen lässt. Optisch ist das mal passend zum unbeschwerten Vorstadtleben in den 70ern, dann wieder schön düster in den Begräbnisszenen im Rosengarten.
Überraschend und kurzweilig – „Dämonisch“ dürfte genreerfahrenen Fans nichts bieten, was sie nicht schon gesehen hätten, meiner Meinung nach aber ein durchaus empfehlenswerter Film, dem es ein wenig an Gänsehautszenen mangelt.