Review

Im Namen der Liebe klingt wie gefährlicher Spott - Ihr führt diesen Krieg im "Sinne von Gott" - Doch Völker der Erde, so werdet still Zu hören, was Gott wohl wirklich will - Denn was wir auch beten, was wir ihn fragen Für alles werden wir selbst Verantwortung tragen
Auszug aus dem Gedicht „Irak-Krieg“ von Elke Bender-Adomeit.

Regisseur Federico Zampaglione wagt sich an eine komische Konstellation. Er fügt die bitteren des Krieges mit einem knallharten Torture-Horror-Streifen zusammen. Funktioniert nicht? Naja, zumindest ist „Shadow – In der Gewalt des Bösen“ nicht gänzlich vor die Klagemauer gefahren.

Der Film ansich beginnt mit schönen Bildern. Wir finden uns in den Alpen auf der italienischen Seite wieder. Hier will der junge Soldat David (Jake Muxworthy, Asylum, Borderland) eine Mountainbike-Tour machen um die Gräuel des Krieges wenigstens kurzweilig aus seinem Gehirn zu verdrängen. Unterwegs macht er eine Rast in einem dortigen kleinen Pub. Ein Bierchen später wird er auf Angeline (Karina Testa, Frontier(s)) aufmerksam. Jene wird von zwei Jägern (David Coppola, Freitag, der 13 & Ottaviano Blitch) bedrängt. David geht dazwischen und zieht sich prompt den Unmut der beiden Bösewichter zu. In der Dunkelheit der Berge trifft er wieder auf Angeline. Beide übernachten in trauter Zweisamkeit in Zelt. Am nächsten Morgen, wieder auf dem Drahtesel unterwegs, sehen sie sich im Fadenkreuz wieder. Die Hinterwäldler machen jagt auf die beiden.

Soweit so „bekannt“ - Doch es geht noch eine Stufe höher! Es dauert nicht lange, da scheint ein dritter die Jagd ebenfalls eröffnet zu haben. Erst ist Angeline verschwunden, bald darauf die beiden Jäger. Ein „Schatten“ hat sich ihrer bemächtigt. Auch David soll nicht lange darauf warten „gekidnappt“ zu werden. Nach einem kleinen, ausgiebigen Schläfchen findet David sich auf einer Stahlpritsche wieder, nebst der beiden grünen Männern. Ein ausgemergelter, furchterregender Mann hat noch einige Sadistische Spielchen vorbereitet, und die Männer sind der Mittelpunkt.

Schon komisch drei Themen in einem Film von ganz knappen 70 Minuten zu packen, welche schon einzeln desöfteren in Filmen verarbeitet wurden. Das Gesamtkonstrukt funktioniert aber ganz passabel. Ohne Längen und wenig nervendem Dialog geht die Suppe voran, und wir werden Zeugen einiger wirklich böser Gewaltakte, woran beispielsweise der Genreprimus „Jigsaw“ seine wahre Freude haben würde. Der Vergleich ansich hinkt natürlich. Killer „Mortis“ (Nuot Arquint, Die Passion Christi) ist kein filigraner Fallensteller, maskerierter Hüne oder Freddy Krueger-Verschnitt. „Mortis“ ist ein Mann, welcher den Anschein macht, das ihm ebenfalls unerträgliche Gräuel angetan wurden. Vergleichbar evtl mit dem „Reaper“ in dem Franka Potente Schocker „Creep“.

Vorsicht - schwerer Spoiler 

Das sich das ganze dann zum Ende in einen wahren Alptraum wendet, um den Crossover zum Eingangsthema Irak-Krieg zu finden, ist dann ein wahrer Plottwist, welcher sich auch so nennen darf. Daran denkt man nun wirklich überhaupt nicht. Nicht ganz dumm, Mr. Zampaglione.

Spoiler - Ende

Stark ist zudem der Score. Schöner Metalsound mit bösen Tiefklängen passt unheimlich gut zur Optik und Erzählweise. Zudem gute, harte Effekte und passable Schauspieler.

Fazit

Ein durchaus gelungener Beitrag aus Italien. Gore, Sound und ein nettes Ende. Durchaus einen Blick wert!

6/10

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