Die Bardot verdreht allen den Kopf!
Erotikstylist Roger Vadim lieferte mit „Et Dieu… crea la Femme“ sein aufreizendes Regiedebüt, formte hiermit Brigitte Bardots lüsterne Legende und noch dazu einen wunderschönen „Sommer-, Sonne-, Sexfilm“… Diese aufgeblasene, schwitzige und pompöse Soapopersupernova erzählt von einer 18-jährigen, freizügigen und eigentlich sehr selbstständigen, fortschrittlichen Sexbombe an der Südküste Frankreichs und ihrem Reigen an Verehrern und Problemen mit der gesellschaftlichen Norm…
Die Côte d’Azur war nie sexier
Das Leben, Lieben und Leiden einer Blondine an der Côte d’Azur… „Und immer lockt das Weib“ ist audiovisuell ein Fest. Nicht nur wegen der jungen Madame Bardot. Die Strände und Wellen, die Cocktails und Jukeboxen, die Dandys und Verehrer, die Yachten und angesprengten Fesseln der Gesellschaft. Eine immense Zeitreise und allein optisch und akustisch jedes Eintrittsgeld wert - verspielt, versext, versaut. Salsa im Sand. Nackt und angespannt. Im Grunde „nur“ eine sonnendurchflutete Soap und ein wildes, nicht immer sinnvolles und zielführendes Treiben. Aber die Bardot… die Bardot… einfach traumhaft! Verboten attraktiv! Visuelle Reize hier also im Überfluss, gesellschaftskritisch in seinen Details, durchaus nicht dumm oder total hohl. Irgendwie aber natürlich auch ein gutes Stück oberflächlich und dahinplätschernd. Zwischen Bettgeflüster und Barfantasie, Hüttenzauber und Hochsteckfrisuren. Zwischen Telenovela und Antonioni. Der Lack war selten attraktiver bei einem Film - und er ist bis heute nicht ab…
Und das Kino erschuf die Bardot…
Fazit: sinnlich, erotisch, clever, feministisch, überraschend human… Vadims „Und immer lockt das Weib“ lässt Augen übergehen, Reissverschlüsse reißen und Herzen aufgehen. Heiß und herrlich. Da übersieht man das eher platte Drehbuch leicht und gerne…