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In einem von Kurden besiedelten Gebiet gerät Kriegsfotograf Mark (Colin Farrell) in einen Angriff von Saddams Truppen, sein Kollege David (Jamie Sives) sucht währenddessen das Weite. Schwer verwundet zurück in der Heimat verschlechtert sich Marks Zustand zusehends. Seine Freundin ruft deshalb ihren Großvater (Christopher Lee), ehemals Arzt in Francos Heer...

Ein Heimkehrer-Drama der anderen Art. Auf den Spuren von Nick Nolte ("Under Fire" von Roger Spottiswoode, 1983) und James Woods ("Salvador" von Oliver Stone, 1986) erzählen Colin Farrell und Danis Tanovic die Geschichte vom Kriegsfotografen konsequent zuende. Der Regisseur hatte sich bereits mit "No Man's Land" (2001) für diese Arbeit qualifiziert und zeigt (fast) ausschließlich die Folgen des Krieges an sich, die Sterbenden und die Hinterbliebenen, besonders ergreifend, wenn sich der kurdische Arzt hilflos zwischen Kurierbaren und den Tod Geweihten entscheiden muss oder in einer Rückblende eine afrikanische Frau vor einem Stapel von Totenschädeln sitzt.

Colin Farrell (Miami Vice" 2006, "Kill the Boss" 2011) beweist hier wieder einmal, dass er viel mehr kann als ihm die meisten Kritiker zutrauen und Christopher Lee ("..." wohl nicht nötig) liefert eine starke Leistung und sitzt nicht etwa im Rollstuhl, sondern darf ihn sogar schieben. Der Filmfreund in mir ist dankbar für jede Rolle, die der große britische Schauspieler noch annehmen darf!
Der Schluss mag etwas konstruiert sein, ist aber deshalb nicht weniger
ergreifend. "Nur die Toten haben je das Ende eines Krieges gesehen",
Platos Zitat erscheint vor dem Abspann... (8,5/10)

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