Review

Es ist schon sehr gewöhnungsbedürftig, was uns der Brite Alex Cox (Walker, Highway Petrolman) mit "Straight to Hell" vorsetzt. Eine Mischung aus Western, Komödie und Actionfilm. Den Humor muss man nicht verstehen, zum Teil very british, aber es sind auch einige Brüller dabei, die man so noch nicht gesehen hat.

Norwood (Sy Richardson), Willy (Dick Rude) und Simms (Joe Strummer) sind alles andere als Profikiller. Nach einem Bankraub sind sie auf der Flucht vor ihrem Auftraggeber Amos Dade (Jim Jarmusch). Doch mitten in der Einöde haben sie eine Panne und auch noch Norwoods schwangere Frau Velma (Courtney Love) an der Backe. Sie landen im Wüstenkaff El Banco, wo sie sich mit der McMahon Bande anfreunden können. Doch nur so lange bis herauskommt, dass Norwood, Willy und Simms eine Menge Geld haben und dieses zuvor in der Wüste vergraben haben. Als noch der Spekulant Farben (Dennis Hopper) und Dade in die Stadt kommen, führt das zu einem bleihaltigen Showdown.

Als Fluchtwagen fährt man einen alten Fiat Panda und dann tankt man auch noch Diesel statt Benzin. Kein Wunder, dass die drei vertrottelten Kleingangster mit der meckernden Velma in der Wüste liegen bleiben. Ihre Beute vergraben sie, bevor sie im Nest El Blanco landen. Dort haben die McMahons das Sagen, eine Bande von Kaffeesüchtigen, die ihren eigenen Butler haben und einen miesen Sänger. Die Charaktere könnten schräger nicht sein, das wird nur noch von den Dialogen getoppt, die Cox ihnen in den Mund legt. Man redet stets aneinander vorbei, Beleidigungen stehen an der Tagesordnung und immer an den unpassendsten Stellen klopfen die Charaktere ihre Onliner. Hier treffen lauter Wahnsinnige aufeinander, hier werden sichtlich mit Freude irgendwelche Menschen erschossen oder gelyncht. Norwood und seine Anhängsel sind da noch normal. Worauf "Straight to Hell" eigentlich aus ist, kann man schwer sagen. Cox versucht hier einen Film zu kreieren, der einfach anders ist, als alles bisher Dagewesene und das ist ihm gelungen. Im Endeffekt geht es nur um die Beute, welche Norwood, Willy und Simms gestohlen haben. Leider verplappert sich einer des Trios und schon sind alle Parteien hinter dem Geld her.

Dies führt zu einem bleihaltigen Finale, wo jeder sein eigenes Ding durchziehen will. Jeder hintergeht jeden und als auch noch Dade im rosa Anzug auftaucht, ist das Chaos perfekt. Cox lässt es hier nochmal ordentlich krachen und geizt nicht mit blutigen Szenen. Wer das ganze Treiben letztendlich überlebt, ist wirklich schwer vorher zu sagen. Nur der Auftritt von Dennis Hopper (Speed, True Romance) als  Farben, der mit Grace Jones (Im Angesicht des Todes, Vamp) im Gepäck anreist, hat eigentlich überhaupt keinen Sinn. Cox ist es hier gelungen einige bekannte Gesichter zu gewinnen, neben Sy Richardson (Surviving Christmas, Men at Work), sind noch Courtney Love (24 Stunden Angst, Der Mondmann), Xander Berkeley (96 Hours, Kick-Ass) und Regisseur Jim Jarmusch (Ghost Dog, Stranger than Paradise) mit an Bord.

"Straight to Hell" ist eine ungewöhnliche Mixtur, aber irgendwie doch unterhaltsam. Die Darsteller haben sichtlich Freude an ihren schrägen Rollen, der Humor ist jedoch gewöhnungsbedürftig und die Story hat es schon oft gegeben.

Details
Ähnliche Filme