Der undurchsichtige Dr. Reinhardt ( Ron Chaney , Enkel von Lon Chaney Jr. persönlich ! ) lädt eine Gruppe junger Leute in sein Herrenhaus . Sportass Reed Chapel , dessen Zwillingsschwester Mary Chapel , Jungforscher Conrad Sullivan , Femme fatale Elmira Cray und Großwildjäger Archibald Whitlock , der gleich mit seinen drei afrikanischen Dienern anreist . Einem dieser Fünf möchte Reinhardt seinen gesamten Besitz vermachen , entschieden werden , wer der Glückliche ist , soll das durch einen Wettbewerb . Doch was für ein Wettbewerb dies ist , will Reinhardt erst am nächsten Tag verraten . Da bleibt den vermeintlichen Erben nichts weiter übrig , als die verregnete Nacht im unheimlichen Haus des Doktors zu verbringen ...
Zu dem Ergebnis kann ich den Machern wírklich nur gratulieren !
Sie wollten einen Horrorfilm im Stil der klassischen 1930er Jahre drehen und es ist ihnen gelungen !
Ich bin zwar kein ausgesprochener Kenner der Horrorfilme jener Jahre , doch hätte ich den Film beim Durchschalten im TV gesehen , ich hätte gedacht wirklich einen Film aus jener Zeit vor mir zu haben . Einen günstigeren zwar , da sich die Kulissen auf wenige Räume beschränken , man viel mit Schatten arbeitet um Mängel zu verstecken und die Gästezimmer offenbar ein und der selbe Raum sind , dessen Möbel nur umarrangiert wurden , doch genauso hätten das B-Filme von damals ja auch getan . Auch die Bildqualität erinnert an die 1930er Jahre , ohne exzessiv störende künstliche Verschmutzungen einzusetzen , oder an TV Filme der 1950er Jahre .
Zusätzlich scheint man den Schauspielern auch ganz genaue Anweisungen gegeben zu haben , wie sich Darsteller in jenen Zeiten verhielten . Wie sie sprachen und sich bewegten , was den detailreichen Eindruck abrundet . Denn das ist eines der Hauptprobleme von fast allen , auch Big Budget , Filmen , die versuchen andere Epochen zu imitieren - die Schauspieler benehmen sich meist wie in heutigen Zeiten , was selbst bei noch nicht sehr lange zurückliegenden Jahren ( wie z.B. die 1980er bis 2000er Jahre ) oft komplett anachronistisch wirkt .
Selbst das Aussehen der Schauspieler passt perfekt in diese Zeit und wenn Großwildjäger Archibald Whitlock ( schon der Name ! ) sein Hemd nicht trägt , dann hat er eben einen Oberkörper , wie man ihn damals für männlich hielt und keinen modernen , übertrieben durchtrainierten Muskelhaufen .
Einzig Conrad Sullivan , sah mir ein wenig zu sehr nach Buddy Holly und den 1950er Jahren aus , als dass er so richtig in den Film gepasst hätte ( aber gestört hat er auch nicht ) .
Doch so schön die Nachahmung einer alten Zeit auch gelungen sein mag , so hat der Film zwei Schwachpunkte , die den meisten Zuschauern bei einer Horror Parodie nicht gefallen werden - er ist nicht besonders spannend und nicht sonderlich witzig .
Zwar gibt es ein paar Schmunzler zu verbuchen , wenn z.B. mal wieder Conrad Sullivan lauter und schriller kreischt als eine der Frauen , oder sich Großwildjäger Whitlock seinen afrikanischen Dienern so herrlich übertrieben überheblich gegenüber verhält , wie man es heute schon kaum noch in einer Parodie bringen könnte , doch die großen Lacher und die wahrhaft komödiantischen Talente fehlen .
Und auch die normale Geschichte wabert mehr vor sich hin , als dass stringent versucht wird Spannung zu erzeugen . Nachdem man sich bekannt gemacht hat und in den Gästeräumen verschwunden ist , unterhält man sich eigentlich nur untereinander , bemerkt , dass man durch Gemälde beobachtet wird und stellt fest , dass man einige Gemeinsamkeiten in der Familiengeschichte hat ( was ein wenig an " The Howling V " erinnert ) . Nur als Elmira auf dem Dachboden ihre Großmutter entdeckt , wird es mal kurz gruselig .
Das ist natürlich dem Budget geschuldet , denn es gibt kein großes Schloss , das man untersuchen könnte oder Räume , die es zu erkunden gäbe . Erst in den letzten 10 bis 15 Minuten holt Regisseur McGarr die Monsterkeule raus und dann gibt es ein Zusammentreffen diverser klassischer Gruselgestalten , die dem Fan solcher Filme gefallen sollten .
Fazit : Neben " The Call of Cthuluh " ( 2005 ) , das beste Imitat eines historischen Films , das ich kenne , und offenbar mit viel Liebe zum Detail gemacht . Noch mal ein dickes Kompliment an die Filmemacher ! Ich wünschte mir , mal eine solch überzeugende Imitation eines Science Fiction Films der 1950 er Jahre zu sehen , denn die sind meist ziemlich mies . Hätte man sich doch nur mehr Mühe mit Geschichte und Witz gegeben , es hätte ein Hit werden können . Bei den 6 Punkten , die ich hier gebe , sind schon 2 Punkte für die liebevolle Umsetzung eingerechnet . So kann man ihn eigentlich nur absoluten Fans eben jener Filme , die er parodiert , empfehlen oder Leuten , die einfach mal sehen wollen , wie eine gute Nachahmung aussehen kann ...