Was als Genre-Film anhebt entwickelt sich rasch zu einem mitreißenden Drama, hervorragend besetzt: Adrien Brody ("Der Pianist", "Predators") und Sarah Polley ("The Sweet Hereafter", "Dawn of the Dead") wollen sich mit ökonomischen Zwängen nicht zufrieden geben, sowie mit einer negativen öffentlichen Meinung bei ihrer Arbeitsstelle zur Wissenschaft nicht abfinden, und forschen nach einer Absage für ihre Schaffen auf eigene Gefahr munter weiter drauflos: die so entstehende Kreatur ist ein gar schrecklich-schönes Wesen, das sowohl eine Bedrohung darstellt, als auch eine sinnliche Anziehungskraft besitzt. Da die Chemie zwischen Brody und Polley so stimmt wie ich sie schon lange nicht mehr wahrgenommen habe bei einem neuen Film, wünsche ich mir die beiden in Hinkunft öfter gemeinsam vor der Kamera zu sehen.
Das Art Design und diverse naturalistische Arrangements tragen neben einer dies konterkarierenden, kühlen Ausleuchtung des Films zu einem atmosphärischen, spannenden und schließlich äußerst unterhaltsamen Technik-Schauspiel bei, das mitunter zwar auch überraschen kann, aber trotz des Verzichts auf Genre-Konventionen vielleicht bei seiner simplen Gestaltung doch etwas oberflächlich geraten ist. Dennoch ist "Splice" ein ganz außergewöhnlich gelungener Film, der zu einem ernsten Thema mit einer guten, positiven Stimmung einlädt. Jedoch eben kein Horror - wer einen Genre-Beitrag zum Frankenstein-Thema aus den letzten Jahren sucht, sollte es mal mit Argentos "Jenifer" versuchen.