Kurzfilme sind Allgemein dafür bekannt, eine Aussage zu Übermitteln und dem Publikum vielleicht noch die ein oder andere Gefühlsregung Abzugewinnen. Allerdings wird dem Genre eine Art Pseudo-Intellektueller Touch nachgesagt, der Strikt Unterhaltung und Spaß hinten Anstellt. Einzig und Allein auf die Übermittlung einer Botschaft kommt es an.
Mit "More" bewies Mark Osborne 1998, dass es auch anders geht und stellte die Regeln des Genre auf den Kopf. Er schuf ein ungewohnt Stylishen und Coolen Shortmovie, der es versteht, sein Publikum zu unterhalten und auch einiges zu Sagen hat. Eher typisch für das Genre ist hingegen der Einsatz von Puppen anstelle von Menschen. Außerdem wird kein enziges Wort gesprochen. Statt dessen setzt man allein auf Gestig, Musik und Soundeffekte. Trotzdem schafft Regisseur Mark Osborne (bisher nur bekannt durch die Produktion einiger Musikvideos) unter anderem dank des Unermesslichen Detailreichtums eine Atemberaubend Bewegende Atmosphäre zu schaffen. Neben den Details kommt “More“ mit einer tollen Musik daher, die nicht besser sein könnte.
Im Mittelpunkt des Geschehens befindet sich ein einfacher Fabrikarbeiter, der ein durch und durch Tristes Dahsein führt. Sein Job ist absolut mies. In einer Fabrik muss er sich bei seinem Fließbandjob hin und wieder von seinem Boss anschreihen lassen. Er ist umgeben von einer Farblosen Stadt, in der jede Hoffnung ausgestorben ist. Es scheint fast so, als hätten sich alle dem Tristen Alltag hingegeben und würden wie Willenlose Maschinen ihren Tätigkeiten nachgehen. Doch dann Entwickelt der bis dato völlig unbedeutende Fabrikarbeiter ein Revolutionäres Produkt, eine Art Virtuelle Brille, die eine künstliche Welt vor den Augen der Anwender erschafft, voller Farben und Leben. Er wird frenetisch gefeiert, erlangt Macht, Anerkennung und Reichtum. Doch dann bemerkt er, dass er sich sein Glück, seine Inspiration nicht erkaufen kann. Nicht durch Geld, Macht oder einer Künstlichen Welt erlangt er seine Erfüllung.
Und das ist nur einer von vielen Aussagen, die man zwischen den Zeilen dieses gerade mal 6 Minütigen Meisterwerks lesen kann. “More“ tritt mit Zahlreichen Aussagen an den Zuschauer. Zum einen wird verdeutlicht, dass man sich mit einer künstlichen Welt nicht Bedingungslos sein Glück Erkaufen kann. Vielmehr findet man seine Erfüllung in Dingen, die wir vielleicht als Selbstverständlich erachten (wer will kann diese künstliche Welt auch durch den Konsum von Drogen ersetzen). Zum anderen – wie der Name schon sagt – geht es um die Thematik des: Den Hals nicht voll bekommen, immer noch mehr Haben wollen. Der Gewinn von Macht und Anerkennung bringt mit unter eine persönliche Veränderung mit sich, der einem zu dem macht, den man vor seinem Aufstieg immer Verabscheut hat. Ganz klar: “More“ versetzt dem Kapitalistischen System damit geschickt einen Seitenhieb.
Ich kann nur jedem Empfehlen, sich 6 Minuten Zeit zu nehmen und sich “More“ anzuschauen. Eine wirklich gut Investierte Zeit. Ein Film der zum Nachdenken anregt und das vielleicht beste ist, was der Kurzfilm hervorgebracht hat. Ihr werdet ihn immer und immer wieder sehen wollen.