Review
von aanrud
Zur Folge - Die siebenfüssige Echse
Austin Stevens - Der Gefahrensucher, so der deutsche Titel der englische Sendereihe "Austin Stevens Adventures"... und so reißerisch wie der Titel klingt, so ist diese Tierdokumentation auch aufgemacht. Dabei täte etwas weniger "Zinober" dem Ganzen sicherlich keinen Abbruch.
In dieser Folge begibt sich der südafrikanische Tierfilmer Austin Stevens ins australische Hinterland, um den Perentie-Waran zu finden und zu fotographieren. Der Perentie-Waran ist nach dem Komodo-Waran die zweitgrößte Echse unseres Planeten und als "Gegner" auch für den Menschen wohl nicht zu unterschätzen. Und genau dies kostet Austin Stevens in dieser Folge leidlich aus. Immer wieder sieht man Aufnahmen des Warans und die Stimme aus dem Off erklärt dem Zuschauer, wie gefährlich das Tier sei und wie schwierig es in der australischen Wüste zu finden sei. Das bekommt man dann auch "hautnah" mit, denn ein Großteil des Films ist Austin Stevens auf der Suche nach dem Waran. Erst kurz vor Ende (die Dramatik will es so) findet er ein Tier, stürzt sich vom Motorrad auf die Echse, um publikumswirksam mit dem Tier zu "ringen". Als er den Waran schließlich im Griff hat, wofür er beide Arme und Hände benötigt, stellt er fest, dass seine Kamera und Ausrüstung noch beim Motorrad liegen. Plötzlich hängt aber der Fotoapparat um seinen Oberkörper, wie er das mit dem Waran im Griff erledigt hat, wird dem Betrachter verschwiegen. Da war der Moderator wohl doch nicht so alleine bei den Aufnahmen, wie uns der Film die ganze Zeit vorgaukeln wollte. Ein bisschen mehr Ehrlichkeit gegenüber dem Zuschauer wäre hier angebracht gewesen (ich zumindest lasse mich ungerne- insbesondere so offensichtlich - verschaukeln). Dies gilt auch für die Szene, wo Stevens seinen Fuß, das Bein, sogar den Kopf in den Bau eines Waran hält, um festzustellen, ob das "gefährliche" Tier zu Hause ist. So leichtsinnig wird selbst Stevens nicht sein, wenn er noch weitere Folgen drehen möchte, bzw. seine Versicherung hätte das sicherlich nicht durchgelassen.
Trotz dieser eher ärgerlichen "Fakes" beinhaltet die Dokumentation aber auch eine Reihe interessanter und auch faszinierender Filmaufnahmen. So zeigt uns Stevens eine Kragenechse, einen Dornenteufel (ein wunderschönes Tier) und eine schwarzköpfige Phython, die man glaubt es kaum, als harmlos tituliert wird (warum die dann im dem Film ist, vielleicht aus Frust, weil der Waran nicht auftauchte?).
Wenn man die unnötige reißerische Aufmachung für sich ausblenden kann, hat man gut 41 Minuten lang eine durchaus sehenswerte Tierdokumentaion vor sich, ansonsten sollte man auf andere Dokumentationen ausweichen.