Die sogenannte Dealine ist für jeden Autor der Termin zur Abgabe seines Werkes. So auch für Alice (Brittany Murphy), die aber durch einige Vorfälle mit ihrem Ex ziemlich durch den Wind ist. Um den Abgabe-Termin für ihr Drehbuch einhalten zu können beschliesst sie das Script in einem alten abgelegenen Haus fertigzustellen.
Die eigentlich dort geplante Arbeit tritt recht schnell in den Hintergrund, als Alice einige Videobänder findet, die offensichtlich den Vor-Bewohnern gehört haben. Alice`s Aufenthalt in dem Haus wird fortan immer unangenehmer, da plötzlich ihr Ex aus dem Gefängnis entlassen wird, sie im Haus seltsame Geräusche hört und die Videobänder auf ein böses Ende des Ehepaars schliessen lassen....
Hört sich nach einem durchaus soliden Fundament für einen Thriller an - dachte ich zumindest!
Bereits nach ungefähr zehn Minuten war mir aber klar, dass der Streifen mal wieder eine echte Bewährungsprobe für meine geschundenen Nerven werden würde.
"Deadline" basiert eigentlich auf einer einzigen passablen Idee inkl. Plot-Twist, deren direkte filmische Umsetzung ungefähr zehn Minuten der Spielzeit in Anspruch nimmt. Mit etwas Talent und Können hat daraus schon so mancher Drehbuchautor und Regisseur einen guten Film gemacht. Drehbuch und Regie übernahm hier Sean McConville, der bereits in verschiedenen Funktionen u.a. an einigen Bond Filmen und Star Wars Episode 1 beteiligt war.
Leider gelingt es McConville eben nicht die 70 Minuten bis zum interessanten Teil der Story so auszugestalten, dass man als Zuschauer bei der Stange bleibt. Das liegt zu einem grossen Teil daran, dass das Thema Spannung für McConville ein Fremdwort zu sein scheint. OK, die Basics wie knarrende Dielen, tropfende Wasserhähne und hinter der Heldin umherhuschende Schatten hat der Mann schon mal irgendwo gesehen und verwurstet dieses Halbwissen natürlich auch ganz brav ohne sich aber der einfachsten filmischen Zusammenhänge bewusst zu sein.
Mit diesen Zusammenhängen meine ich die Tatsache, dass der Zuschauer eine Identifikationsfigur braucht, durch die bzw. mit der er die Handlung erleben kann. In unserem Fall wäre dies Alice, aber deren Schicksal ist dem Zuschauer eigentlich vom ersten Moment an ziemlich schnuppe. Da kann die Gute mit weit aufgerissenen Augen, total zerzaust durch den alten Schuppen streunen und mit dem "abrundtiefsten" Grauen konfrontiert werden, dass sich Drehbuchautor und Regisseur Sean McConville auszudenken vermag. Den Zuschauer lässt es jedenfalls absolut kalt was mit ihr passiert.
Auch wenn die Figur der Alice eigentlich bloß nervt kann man hierfür der Hauptdarstellerin Brittany Murphy keinen Vorwurf machen. Sie tat im Rahmen eines miesen Drehbuchs was in ihren Kräften stand und verhilft dem schwachen Film durch ihren kürzlichen Tod wahrscheinlich noch zu einem etwas höheren Einspielergebnis, als der Streifen wirklich verdient hat.
Neben den genannten Schwächen ist zu bemerken, dass das Budget nicht allzu üppig ausgefallen ist, was sich im ganzen Look des Films, seiner Location und den teilweise neben Murphy gecasteten Laien-Schauspielern deutlich manifestiert.
Fazit: "Deadline" ist trotz seiner gerade mal knapp über 80-minütigen Spielzeit extrem spannungsarm geraten und wartet mit einer Hauptdarstellerin auf, deren Performance nahezu über die gesamte Spielzeit als nervig zu bezeichnen ist, die aber durch den finalen Plot-Twist und das mehr als schwache Drehbuch deutlich rehabilitiert wird.