Story:
Die Story ist schnell erzählt. Nach Ausbruch einer Zombieepidemie wird Colin gebissen und anschließend selbst zum Zombie. Ziellos streift er umher auf der Suche nach Nahrung. Mal als Jäger, mal als Gejagter bestreitet Colin den Weg des Zombies...
Kritik:
Marc Price beweist hier eindrucksvoll, dass man praktisch kein Geld braucht um richtig gute Filme zu drehen. Mit einem Budget von angeblich 50 Pfund liefert er einen Zombiefilm ab, der seinesgleichen sucht. Anders als wie so oft, wird hier die Geschichte komplett aus der Sicht des Zombies Colin erzählt. Kein Überlebenskampf einer Gruppe Menschen gegen die Zombiemassen, sondern einer eines Zombies in der grausamen Welt der Menschen. Es stellt sich die Frage, was den Menschen besser macht als den Zombie. Vom Instinkt getrieben streift Colin umher um seinen Hunger zu stillen, während die Menschen durch Bösartigkeit und Sadismus glänzen. Sind das die Attribute, die uns von Wesen niederer Intelligenz unterscheiden?
Sicherlich auch, allerdings wird auch die positivere Seite durch ein Zusammentreffen mit seiner Schwester thematisiert. Diese sieht ihn noch als ihren Bruder, er sie aber natürlich nur als potentielle Nahrung. Getrieben von Mitgefühl versucht sie ihm zu helfen, muss jedoch bald erkennen, dass sie die Person, die sie einst kannte und liebte, nie mehr zurückbekommen wird. Als Zuschauer kann man (vorrausgesetzt man lässt sich wirklich auf den Film ein) jederzeit mitfühlen, denn im Hinterkopf schwirrt immer der Gedanke, dass Colin schließlich mal ein Mensch war. Dieser ist zwar tot, aber wer weiß schon wieviel hinter dem unstillbarem Hunger nach Menschenfleisch noch von ihm übrig geblieben ist. Der düstere Score unterstützt außerdem hervorragend die bedrückende Atmosphäre.
Bisher hört sich das ganze eher nach einem Drama als nach einem Zombiefilm an und ohne Zweifel handelt es sich um eine tragische Geschichte, aber natürlich kommen auch Gorehounds auf ihre Kosten. Bei dem Budget könnte man davon ausgehen, dass die Effekte die Billigsten vom Billigen sind, aber weit gefehlt. Einige recht gut gemachte Fresszenen und Übergriffe auf die Zombies sind hier zu bestaunen (kein CGI-Mist).
Die weitgehend unbekannten Schauspielern agieren alle verhältnismäßig solide. Auf sprachlicher Ebene konnte sich jedoch niemand besonders auszeichnen, denn der Film kommt mit sehr wenigen Dialogen aus. Logisch; das Sprechen war ja noch nie des Zombies Stärke. Glücklicherweise ist es auch das Rennen nicht, denn wir haben es hier mit den klassischen schleichenden Zombies zu tun und nicht mit den blöden, neumodischen, Laufenden
Fazit:
Mitreißendes Zombiedrama der Extraklasse. Für mich einer der Besten des Genres seit den ersten 3 Teilen der Romero-Reihe.