An "Mother's Boys" gibt es nichts auszusetzen. Er ist zwar nichts besonderes, aber ein ordentlicher Psychothriller mit genügend Spannung.
Die Story lautet wie folgt: Judith Madigan hat ihre Familie im Stich gelassen. Vor 3 Jahren hat sie sich einfach vom Acker gemacht. Eines Tages taucht sie dann ganz überraschend wieder auf. Natürlich hat ihr Gatte Robert inzwischen eine neue Freundin und die beiden planen zu heiraten. Damit kommt Judith nicht klar. Sie will Robert und die Kinder zurück, mit allen Mitteln. Schließlich entpuppt sie sich als waschechte Psychopathin und macht Robert und seiner neuen Familie das Leben zur Hölle. Dann schafft sie es das Vertrauen von ihrem sensiblen Sohn Kes zurück zu gewinnen und der hilft Judith bei ihren teuflischen Plänen....
Die Story ist ein genretypischer Plot, nur das es hier mal keinen Psychopathen sondern eine Psychopathin gibt. Die Geschichten in Psychothrillern ähneln sich sowieso immer sehr stark und sind alle ziemlich gleich gestrickt, so auch in diesem. Im Grunde ist er nichts besonderes und bietet nichts Neues.
Trotzdem ist "Mother's Boys" sehenswert. Der Film lebt vor allem durch das überragende Schauspiel von Jamie Lee Curtis. Nachdem sie 3 Jahre zuvor in "Blue Steel" bereits als Gute in einem Psychothriller zu sehen war, so mimt sie hier die Psychopathin und macht das erstaunlich gut. Sehr schnell findet sie sich in die Rolle der psychisch kranken Judith ein und geht schließlich ganz darin auf. Es gibt Stellen im Film da kann man richtig Angst vor ihr bekommen. Sie überzeugt auf ganzer Linie. Der restliche Cast kommt ähnlich glaubhaft rüber, auch wenn die anderen Schauspieler mit Jamie Lee Curtis nicht ganz mithalten können.
Neben einer sehr guten Jamie Lee Curtis bietet "Mother's Boys" einiges an Spannung. Zu Beginn eher weniger, dann geht es aber recht flott und auf überflüssige Längen wird glücklicherweise verzichtet. Der Showdown ist richtig spannend geworden.
Über auffällige Logiklöcher kann ich auch nicht klagen.
Die Stelle als Callie über einer Schlucht taumelt und droht hinuterzustürzen erinnert an den im gleichen Jahr entstandenen "The Good Son". Zum Schluss gab es dort eine ähnliche Szene, in der Macaulay Culkin und Elijah Wood beinahe einen Abgrund hinabzustürzen. Ich würde aber nicht sagen das die Sequenz geklaut ist, sie diente höchstens einbisschen als Vorlage.
Fazit: Thrillerfans sind mit "Mother's Boys" gut bedient. Ich für meinen Teil bin jedenfalls zufrieden.