Tom (Sean Faris) ist Entwickler einer Kampf-Simulations-Software für das Militär. Gleichzeitig erscheint er aber auch als etwas weniger seriöser Charakter, der schon mal dieses Programm irgendwelchen Freunden zu reinen Spielzwecken zur Verfügung stellt.
Genau hier setzt die eigentliche Handlung von "Ghost Machine" ein, denn als mal wieder ein "Gamer-Abend" ansteht, stossen die Spieler auf etwas Fremdes im Spiel, dass diese attackiert und nicht nur virtuell gefährdet...
Die beiden Drehbuch-Autoren Malachi Smyth und Sven Hughes liefern hier ein insgesamt ziemlich langweiliges Script ab, dass aus vermeintlich hippen und beim Jungvolk ankommenden Zutaten wie der ultimativen Gaming-Erfahrung, Cyber-Sex, böse Geistern im System, jungen "Helden" und virtueller Realität besteht und dennoch nicht den mindesten Erwartungen gerecht wird.
Obwohl einige der genannten Stichworte durchaus Interesse erwecken, versagt der Streifen nahezu auf ganzer Linie. Schwaches Sript, schwache technische Umsetzung, schwache Darsteller/innen...also wenigstens eine harmonische Gesamtleistung, bloß eben in negativer Hinsicht.
Fangen wir beim Script an. Die beiden genannten Herrschaften haben zwar eine Handlung zusammen-gezimmert, der man durchaus folgen kann, die bei näherer Betrachtung aber in Sachen Logik schon mal ihre kleineren Aussetzer hat. Damit haben sicherlich auch weitaus größere Filme ihre Probleme, die schaffen es aber immerhin durch Action, Tempo usw. davon abzulenken."Ghost Machine" gelingt dies allerdings nicht, denn die echte Gamer-Action ist ziemlich rar und auch nicht allzu hart und ausschweifend ausgefallen. Wer hier mehr erwartet, dem kann ich aktuell bloß den auch nicht ganz überzeugenden "Gamer" empfehlen.
Das Erzähltempo ist für einen Streifen mit dieser Thematik eher langsam und wird durch die recht vielen uninteressanten und dämlichen Dialogszenen arg strapaziert. Was natürlich auch fehlt ist die Spannung, denn der dafür sorgende Geist im System ist zwar oberflächlich unheimlich anzuschauen, was er ist bzw. seine Beweggründe werden dürften aber realtiv schnell klar seint. Auch die ihm in die klammen Hände gegebene Eisenkette als Mordwerkzeug verpufft irgendwie und macht die Figur deswegen noch lange nicht zu einer Kult-Figur.
Von Seiten der Effekte aus betrachtet liegt eine ganz passable Präsentation vor, die sich aber größtenteils darauf bezieht irgendwelche Gebäudeteile nach dem passieren durch die Charaktere einfach verschwinden zu lassen. Das große Finale, als die virtuelle Welt gelöscht wird, kommt visuell ganz ordentlich rüber, ist aber schlampig gemacht. Während ein sich über das Gebäude legender digitaler Effekt alles auszuradieren scheint, taucht manchmal, nachdem eigentlich nichts mehr da sein dürfte, dann doch noch die eine oder andere Neon-Leuchte wieder auf. Hier sieht man sicherlich am deutlichsten, dass das zur Verfügung stehende Budget nicht sehr üppig gewesen sein dürfte.
Der gezeigte Cyber-Sex ist genauso billig wie die Action und mehr als harmlos, gerade mal interessant für ein paar zwölfjährige, die noch nie TV geschaut haben.
Von darstellerischer Seite gibt es hier Sean Faris und Rachael Taylor zu bewundern, die aber weder allgemein sehr bekannt sein dürften, noch das Talent dazu haben, dies in absehbarer Zeit zu werden.
Faris erinnert vom Aussehen und dem Auftreten etwas an Tom Cruise und darauf scheint er auch einzig zu bauen, denn zu mehr als einer unterdurchschnittlichen Cruise-Kopie reicht das Talent offenbar nicht. Dafür stimmt die Optik, dachte sich wohl auch derjenige, der Faris zusammen mit Rachael Taylor für den Streifen gecastet hat. Egal, ein entscheidender, positiver Karrieresprung dürfte sich für Faris und Taylor aus "Ghost Machine" wohl kaum entwickeln.
Fazit: Der Streifen taugt nicht viel, ist bestenfalls dazu geeignet die Interessen von ein paar Jugendlichen oberflächlich zu bedienen. Eine typische unterdurchschnittliche Direct-To-DVD-Produktion eben.