Die Musikerin Nikki Tarot (aka Kate Stone), zieht sich nach dem Scheitern ihrer Band Arcanum Dog frustriert aus dem Showbiz zurück. Sie kommt bei ihrer Freundin Robyn Huck unter, einer aufstrebenden Künstlerin, die jüngst ein großes Anwesen geerbt hat. Schon bald werden die beiden von erschreckenden Träumen geplagt und nur langsam offenbart ihnen das Gemäuer seine furchtbaren Geheimnisse...
"House of Black Wings" ist eine Indie-Produktion, die glücklicherweise überhaupt nicht amateurhaft wirkt, sondern mit sichtlich wenig Geld ziemlich solide realisiert wurde. Schnitt und Kameraführung sind für eine derartige Produktion absolut kompetent, der Soundtrack ist sehr passend und unterm Strich steht rein handwerklich betrachtet ein Ergebnis, welches alles andere als billig wirkt.
Zwingend sehenswert ist David Schmidts Regiedebut dennoch nicht, denn leider ist die Story für 101 Minuten einfach zu dünn. Weit über eine Stunde mutet die Inszenierung (die überdies fast ausschließlich von den beiden Hauptdarstellerinnen getragen werden muss) mehr wie ein Selbstfindungsdrama an, bei der sich die beiden von Selbstzweifeln und ihrer Vergangenheit geplagten Mädels mittels gestalterischer Tätigkeiten selbst therapieren. Wirklich unterhaltsam ist das nicht. Ab und an gibt es ein paar leidlich wirksame Shocks, die sich entweder schlechterdings nicht logisch mit der Story verbinden oder aber wenig originell als schlechte Träume entpuppen.
Erst im letzten Drittel der Story kommen die Horrorelemente der Story verstärkt zum tragen, was die Handlung aber auch nur wenig kurzweiliger, geschweige denn spannender macht. Wie es so oft bei Indieproduktionen der Fall ist, die mit einer überschaubar kleinen Crew und Cast realisiert wurden, ist auch "House of Black Wings" viel zu langsam getaktet. Inhaltlich weist das Szenario diverse Referenzen an Lovecraft auf, allerdings ist man atmosphärisch genauso weit von der Vorlage entfernt, wie etwa 99% aller anderen Filme, die in irgendeiner Weise von dem Literaten des kosmischen Grauens inspiriert sind.
Die Spezialeffekte sind handgemacht und, obwohl sehr ambitioniert, leider nicht unbedingt auch sehr effektiv. Irgendwie schade, dass man einem Film, der sich von zahlreichen anderern Vertretern seiner Liga durchaus positiv abhebt, kein besseres Gesamtergebnis bescheinigen kann. Die Bewertung von 4 Punkten steht daher auch weniger für eine unterdurchschnittliche Indieproduktion, sondern vielmehr für einen unterdurchschnittlich unterhaltsamen, aber doch ernstzunehmenden Spielfilm.
Genrefreunden kann man den Film somit nicht vorbehaltlos empfehlen, was doppelt schade ist, da man unabhängige Filmemacher eigentlich gerne unterstützen würde, erst recht, wenn sie, wie bei "House of Black Wings", erkennbares Talent besitzen.