Wenn auf dem Cover mit einem reißerischer Slogan geworben wird, weiß ich genau, dass ich in den meisten Fällen auch anderthalb Stunden meinem Baum im Garten beim Wachsen zusehen kann, was den Unterhaltungswert angeht. Bei "Dem letzten Atemzug", der mit "Es wäre besser, wenn Ty Jones (Der Regisseur) bei SAW 8 Regie führen würde" wirbt, kann man sich ja schon ungefähr denken, was auf einen zu kommt: Ein billiger Hostel/Saw-Abklatsch. Und genau so ist es dann auch eingetreten. Mittlerweile müssten selbst die Publisher wissen, das solche Cover-Sprüche auf Fans eher kontraproduktiv und abschreckend wirken.
Zur Handlung: Die Ehe von Michael (Ty Jones) und Tina (Mandy Bannon) hat schon bessere Tage gesehen. Er geht mit der Sekretärin fremd und sie greift zur Flasche. Eigentlich hält diese Ehe nur noch wegen dem gemeinsamen Kind. Als die beiden sich eine alte Fabrikhalle anschauen und diese marode Immobilie kaufen wollen, verschließt ein durchgeknallter Irrer alle Ausgänge und fängt an, beide zu foltern. Bumm, Ende, aus. Mehr Handlung gibt es nicht.
Schon in den ersten Minuten ekelt mich der typische billige C-Movie-Look und die dementsprechend kümmerliche Synchro an, dass ich am liebsten ausschalten würde. Sogar die ersten zwanzig Minuten, in denen uns die Charaktere und ihr Umfeld vorgestellt werden, habe ich überlebt. Doch schon jetzt weiß ich: Selbst 60 Minuten Dauer-Harcore-Foltern würde diesen Film nicht mehr retten.
Natürlich kommt es noch schlimmer: Nachdem auf knapp 3000 qm scheinbar kein Ausweg mehr gefunden werden kann (ja nee, is klar) kümmert sich ein erbärmlicher Aushilfs-Jigsaw um das Ehepaar. Neben der Dresche die die beiden abbekommen, müssen sie (und auch wir Zuschauer) hohle Phrasen über Bibel, Gott und die Sendung mit Der Maus ertragen. Selbst ich-sammele-jede-Scheiße-hauptsache-Splädda-Gorehounds sollten die Finger von diesem Machwerk lassen, denn wenn ich´s hochzähle, dürfte Nasenbluten so das Schlimmste sein, was in "Der letzte Atemzug" passiert. Von der technischen Seite aus, was die Special Effects angeht - da hülle ich einen Mantel des Schweigens drüber.
Okay, irgendwann laufen Michael und Tina komplett blutverschmiert durch die Hallen - kann natürlich auch sein, dass ich da eine gorige Stelle dank Mani- und Pediküre verpasst habe. Ja, wirklich! Bei manchen Filmen merkt man eben, dass da nichts mehr geht und ich hol dann die Nagelklippse raus und fang an, die Nägel quer durch´s Wohnzimmer zu schießen.
"Der letzte Atemzug" ist dank seiner Darsteller, Technik, Story usw. (eben all dieses Zeugs, was zu einem guten Film dazugehört) ein klarer Einzerkandidat.
Aber Moment - Ich muss dann doch noch eine Lanze für diesen Film brechen. Denn der Schlusstwist ist einigermaßen gelungen (bei diesem Werk müsste ich schon von "genial" reden), die Aussage dieser überraschenden Wendung wahrer als so manch einem im reallife lieb wäre. Und zudem muss ich noch zugeben, dass dieser Schluss mich dann doch noch bewegt hat.
Summa Summarum bekommt man fünf berührende Minuten aus 99 Minuten Gülle heraus. Macht dann
2,5/10