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Wenn selbst Vampire Hilfe brauchen, ist die Lage ernst. Die Blutsauger wenden sich an Blade, um sie beim Kampf gegen eine noch größere Gefahr zu unterstützen. Denn den Reapern, einer mutierten Variante ihrer selbst, sind sie alleine nicht gewachsen. So zieht Blade mit einer Elitetruppe seiner Todfeinde los, um den Reapern um deren Anführer Nomak Einhalt zu gebieten.

Und wie man zu Beginn lernt, ist auch Whistler wieder mit dabei. Die Erklärung ist halbgar, lange hält sich diese von Guillermo del Toro inszenierte Fortsetzung zu „Blade“ (1998) allerdings damit nicht auf. Schnell ist klar, dass das Sequel einen etwas anderen Ton anschlägt, den Fokus mehr auf Tempo und Action setzt, dabei aber auch immer noch stylish sein will. Nicht immer gelingt ihm das, dennoch geht Teil zwei ganz gut über die Bühne.
Gedreht teilweise in Prag gibt es mehr Lederklamotten, die Reaper erinnern äußerlich in Teilen an Murnaus „Nosferatu“ (1922), grenzen sich von den menschlich aussehenden Vampiren in Verhalten und Fähigkeiten ab. Das Design verteilt die Rollen hier klar, die Erzählung gibt sich da schwammiger und so wie das Thema Vertrauen eines ist, so wechseln die Seiten auch mal. Für Charakterentwicklung hat es da dann nicht mehr gereicht. Die zwei Stunden wollen dennoch gefüllt werden und dafür sorgen unter anderem diverse Actionsequenzen. Oft unter Einsatz mancher Kaliber und flotter Schnitttechnik geht es auf die Jagd, eine Discoszene gibt es ebenfalls wieder. Wobei diese mehr an eine Cantina-Sequenz erinnert. Blutig wird es dem Genre entsprechend ebenso, störend fällt der Einsatz von CGI auf. Gerade wenn mal wieder animierte Personen durch die Gegend hüpfen will man reflexartig zum Controller greifen.

Wesley Snipes gibt zwar wieder die Titelfigur, wirkt aber nicht mehr so zentral wie noch in Teil eins. Es ist nicht ganz „seine“ Geschichte, er ist eben ein Teil von ihr. Dafür geht es um vampirische Herrschaftsstruktur, Evolution und um das mehrköpfige Team, mit welchem Blade unterwegs ist. In diesem verstecken sich immerhin Darsteller wie Ron Perlman oder Donnie Yen, Norman Reedus gibt den schnell unsympathischen Scud, Kris Kristofferson nimmt seine Rolle aus dem Vorgänger wieder auf und Thomas Kretschmann erkennt man in dem ganzen Make-up nicht.

„Better get some sunscreen, Buttercup.“

Flotte Fortsetzung von Guillermo del Toro, die den Fokus mehr auf Krawall legt. Das macht „Blade II“ zwar überwiegend unterhaltsam, lässt ihn aber trotz Leder, Action und manch bekanntem Mitstreiter hinter dem Erstling zurückstehen. Auch Teil zwei hat seine visuellen Momente, aber nicht die Coolness des Vorgängers und der Titelheld steht weniger im Zentrum. Dennoch ein oft munterer Vampiractioner, den man sich bei Gefallen des Erstlings geben kann. 

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