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Und wieder schlagen die Brandls zu. Das Dreiergespann macht sich immer mehr einen Namen in der Szene und kann vor allem durch abwechslungsreiche Storys überzeugen. Die Brandls haben schon viele verschiedene Filmarten gedreht, sei es nun ein Horrorstreifen, ein Psychothriller oder eben, wie mit Gier, einen Vampirfilm. Aber taugt dieser Vampirfilm auch etwas, oder sollte man ihm lieber einen Pflock ins Herz rammen?

Adrian Perkins ist ein Vampir. Zumindest behauptet er das. Auf einer Flughafentoilette wurde er von einem merkwürdigen Typen gebissen. Seitdem verändert er sich. Er verträgt das Tageslicht nicht mehr und kann nachts nicht mehr schlafen. Was ist nur mit Adrian? Er sucht Rat bei einer Psychiaterin, denn er kann so nicht weiter leben.

Die Story von Gier fällt recht schwer, da der Zuschauer fast die komplette Handlung mit Hilfe von Rückblenden erzählt bekommt. Man bekommt also mit jeder Erzählung von Adrian immer mehr Einblick in sein Leben. Doch genau hier ergibt sich schon das erste Problem. Gier ist ein sehr ruhiger und langsamer Film, der sich fast nur aus Gesprächen zwischen Adrian und seiner Psychiaterin, sowie aus den Rückblenden zusammen setzt. Dadurch entsteht leider relativ wenig Spannung, zumal das Erzählte, mit einigen Ausnahmen, stets hervorsehbar ist. Zudem bietet der Film, mit seiner Lauflänge von 2 Stunden, sehr viel Leerlauf, bzw. gewinnt einfach nicht richtig an Fahrt. Die Schauspieler hingegen wissen, für die Verhältnisse, zu gefallen. Setzten sie sich doch aus dem gewohnten Kader, der üblichen Brandlfilme zusammen. Helmut und Monika Brandl sind hier die Hauptdarsteller und machen das Beste aus ihren Rollen.

Die Musik stammt aus der Feder von Michael Donner. Er liefert, wie nicht anders von ihm gewohnt, wieder einen sehr guten Score ab, der die gezeigten Szene wundervoll untermalt. Hier herrscht allgemein eine sehr triste und ruhige Stimmung. Das Ganze wirkt ein wenig wie ein Kammerspiel, welches nur durch die Rückblenden, aus engen Schauplatz ausbrechen kann. Man erlebt, wie Adrian mit seiner „Krankheit“ leben muss und genau hier passt der Soundtrack perfekt. Die Kamera ist, wie von den Brandls nicht anders gewohnt, sehr gut und fängt wunderschöne Bilder ein. Dies ist, zusammen mit dem Score, einer der Höhepunkte des Films.

Die Effekte sind zunächst recht schwach, werden aber im Laufe des Films immer besser. Man bekommt wirklich einige sehr nette Effekte zu Gesicht, die sich würdig in die Story einfügen, ohne jemals sinnlos zu wirken. Die DVD ist recht gut geworden, bietet sie neben dem Hauptfilm, doch allerlei Bonusmaterial.

Fazit: Recht ordentlicher Independentfilm, der leider durch die lange Spielzeit und die schwache Story etwas an Fahrt verliert, ansonsten aber mit guten Schauspielern, einem sehr guten Score und ordentlichen Effekten punkten kann. Für Fans des Independentbereichs durchaus einen Blick wert, wenn man mit der langsamen Erzählweise etwas anfangen kann.

Objektive Wertung: 5,5/10 Punkten (für die Verhältnisse)

Subjektive Wertung: 7/10 Punkten

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