Tja - das war wohl ein großer Griff ins Kino-Klo. Aber selbst schuld: Natürlich hatte ich mich vorher über den Film informiert und mir die einzelnen Kritiken angesehen. Und nachdem diese bei den hiesigen Fans eher postiv ausgefallen sind, habe auch mir eine Kinokarte zugelegt. Außerdem muß man ja den Erwachsenenfilm unterstützen und Highlight zeigen, dass auch eine FSK 18 Fassung Zuschauer in die Kinosäle ziehen kann (siehe "Hannibal").
Dennoch wurde dieser Teil von Halloween für mich zur größten Enttäuschung der letzten Jahre.
Der Film konnte in keinem Moment irgendwelche neuen Facetten dem Slasher-Film des neuen Jahrtausends abgewinnen (da sind ja selbst Videopremieren innovativer). Ich kam mir vor, als säße ich in den 80er Jahren in einem neuerlichen Aufguß von "Freitag der 13". Das Problem des Machwerks "Halloween-Resurrection" lag vorallem an dem absolut unausgereiften Drehbuch (Frage: Wieso zwei Autoren für einen Plot der auf einem kurzen Einkaufszettel paßt?). Und dafür wird in Hollywood noch Geld ausgegeben! Naja, viel kann es ja nicht gewesen sein, da anscheinend der Film kostengünstig in Kanada gedreht wurde und Außenaufnahmen sowieso rar waren.
Neben der gähnend langweiligen und zum tausendsten Mal (und jeweils besser) gesehenen Handlung, gaben die absoluten Schaupielernieten (mit ebensolchen Dialogfragmenten) den Film den Rest. Zu keiner Zeit konnten diese schauspielerische Glaubwürdigkeit erzeugen. Vielmehr nervt an ihnen alles - ihr Aussehen, ihr Verhalten, ihre (dt.) Stimmen.
Die durchweg amateurhafte Regie(nicht)leistung von dem Pechvogel Rick Rosenthal vernichtete letztendlich den gesamten Film. In "Halloween 2" leistete dieser zwar gute Arbeit, was auch hier von John Carpenters (heutiger Flopmeister) Drehbuch nicht gesagt werden konnte, aber dennoch kam schon damals nur ein langweiliges Sequel ohne eigenständige Ideen heraus. Aber anscheinend hat Rosenthal in den Jahren seiner Untätigkeit nichts dazugelernt - oder nicht "Scream" im letzten Jahrhundert gesehen. Denn nur so funktionieren heutige Horrorfilme.
Was Jamie Lee Curtis nun in dieser Wiederauferstehung sollte weiß der Geier. Ein so dilettantisches Ende ist peinlich - vor allem für sie.
Und nun noch zum Gore-Gehalt: Für FSK 18 absolut zu wenig rote Farbe, zu wenig Nah- und Detailaufnahmen, zu wenig Kreativität. Nicht das ein Horrorfilm ein übermäßiges Maß an Gewalt benötigen würde, um eine halbwegs gute Figur im Genrebereich hinterlassen zu können, aber wenn die notwendige Spannung (denn deswegen rezipieren ich solche Filme) gänzlich fehlt, die Sitznachbarn langsam einschlafen und selbst ängstlich angehauchte weibliche Zuschauer nicht mehr die Hände vor das Gesicht schlagen, scheint hier einiges schief gelaufen zu sein.
Der gängige Last Scream darf natürlich auch nicht fehlen. Aber hatten wir das nicht schon in der Anfangssequenz des vierten Teils von Freitag der 13. erblickt? Nun gut, lassen wir das alles.
Fazit: Wer viel Blut, halbwegs kreative Morde und erträgliche Schauspieler sehen möchte - der ist in "Halloween Resurrection" fehl am Platz. Lieber sich noch einmal "Halloween 6" anschauen. Wer eine gar gruselig abgehalfterte Jamie Lee in einer 10 Minuten Sequenz sehen möchte, mute sich den 8. Teil an (und nur deswegen). Wer wirklich gute Unterhaltung haben möchte, schaue sich den ersten Teil an, ansonsten gehe man getrost zu den Kollegen Freddy und Jason über. Und letzterer hatte ja vor kurzem einen äußerst innovativen zehnten Auftritt (Wo bleibt also die deutsche Fassung?).
Meine Bewertung: 2 Punkte für die unpassende Slapstickeinlage der zwei Myers (ihr wißt schon).
BITTE keinen neunten Teil von Michael Myers !!!!