Review

Der absolute Tiefpunkt der ganzen Reihe.

Bestand in der fünften Fortsetzung der Halloween-Saga "The Curse of Michael Myers" zumindest noch ein Versuch, die ganze Rahmenhandlung in neue Bahnen zu lenken, besticht dieser Film durch seine gänzliche Inhalts- und Ideenlosigkeit.

Zunächst zum Einstieg des Films :
Anstatt den Vorgänger H-20 einfach zu ignorieren, wird der Zuschauer mit einer dermaßen dummdreisten "Erklärung" abgespeist, warum der enthauptete Mörder noch leben soll, daß es nur so schmerzt.

Dr. Sam Loomis ist tot, Laurie Strode wird bereits in den ersten Minuten des Films auch gleich ermordet.
Michael Myers hat keine lebende Verwandtschaft mehr, der weitere Verlauf des Films ab diesem Punkt ist gemäß der Logik aller bisherigen Vorgänger vollends überflüssig.
Aber - aus kommerziellen Gründen, anders kann ich mir das ganze Machwerk nicht erklären - muß die Geschichte ja weiter laufen und dümpelt dann auch pflichtgemäß noch ihre rund 80 min. lustlos und uninspiriert dahin.

Michael Myers kehrt nach der Ermordung seiner Schwester Laurie nach Haddonfield zurück. Sein Geburtshaus ist inzwischen zum Schauplatz einer obskuren Internet-Life-Sendung ("The-Michael-Myers-Show") geworden, die am Halloween-Abend von sechs Teilnehmern bezogen wird.
Und wer das sechsköpfige dekadente Teenager-Kroppzeug und Konsorten erstmal kennengelernt (und hassengelernt) hat, wird Verständnis aufbringen, daß Myers nunmehr eifrigst bemüht ist, sich das Volk schnellstmöglich vom Hals zu schaffen.
So etwas wie Spannung gibt es ebensowenig wie eine Handlung, Myers schleicht durch die Gänge des riesigen Hauses und mordet, was ihm gerade in die Fänge gerät, während die Besucher auf geschichtlicher Spurensuche durch das Haus stolpern.
Überall finden sich die dämlichen Webcams und der ewigen Wechsel zwischen den Film- und Interneteinstellungen nervt unwahrscheinlich. Sofern H-20 die "Scream"-Variante der Halloween-Reihe darstellen sollte, wurden hier offenbar (wackelige) Anleihen bei "Blair-Witch-Project" vorgenommen.

Neben einer nicht-vorhandenen Handlung muß "Halloween-Resurrection" als bislang einzige Fortsetzung ohne Charakterdarsteller wie Jamie Lee Curtis und Donald Pleasence auskommen und das wirkt sich - wie kaum anders zu erwarten - auch entsprechend aus. Waren bereits einige Vorgänger nicht besonders herausragend (z.B. Halloween V) ist "Halloween-Resurrection" einfach nur mißlungen.
Auf allen Ebenen reicht der Film nicht an das durchschnittliche Mittelmaß der früheren, auch schwächeren Filme heran. Weder Suspense- noch gewaltmäßig hat der Film irgendetwas zu bieten.
Ich kann nicht verstehen, daß Regisseur Rick Rosenthal, der ebenfalls die Regie bei der ersten und m.E. bislang gelungensten Fortsetzung des Originals führte, guten Gewissens so etwas als Endprodukt abzuliefern bereit war. Am nervigsten ist die ganze Internet-Glorifizierung, welche mit einer Penetranz in den Film eingebaut wurde, wie Produkte in einem besonders schlechtem Werbespot.
An die Stelle von Donald Pleasence tritt übrigens in Premiere der ultra-coole Neger Buster Rhymes als neuwertiger Heldencharakter auf, der u.a. Michael Myers mit dem superbem Spruch "Trick or Treat, Motherfucker" durch gezielten Fußtritt aus dem Fenster befördert. Ja, und man soll es heute kaum noch für möglich halten, die Serie hat einmal vielversprechend angefangen!

Entgegen der offenen Einladung am Ende von "Halloween-Resurrection" - Bitte keine Forsetzungen mehr!
Ich plädiere dafür, Michael Myers endlich ein würdiges Begräbnis in der Filmgeschichte zukommen zu lassen und die Sache nicht so lange zu Tode zu reiten, bishin zu einem Tiefstand, der nicht mehr zu unterschreiten ist!

Noch : 2/10!

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