Himmel hilf, Michael Meyers ist zurück.
Im Nachfolger zu H20 beendet Meyers endlich seine Jagd auf Jamie Lee Curtis und erschreckt dann arme Jugendliche, die bei einer Reality-Internet-Show in Meyers Haus mitmachen.
Moment mal, werden jetzt einige sagen. Fortsetzung zu H20? Ist der Kerl da nicht enthauptet wurden?
Ja ist er, aber die Filmemacher sind nicht dumm und haben eine tolle, absolut plausible Erklärung für den lebendigen Meyers: Er hat einfach mit einem Sanitäter die Kleidung getauscht. Mit eingedrücktem Kehlkopf konnte der nicht mehr reden und scheinbar hatte Meyers dem Kerl neben der Maske auch gleich seine unglaublichen Fähigkeiten abgegeben, sodass er locker alles überstand, was Frau Curtis mit ihm anstellte (Anfahren, Überfahren, einquetschen), bis auf das enthaupten natürlich. Klingt doch plausibel oder? Nein? Gut, dann sind wir einer Meinung. Über die Tatsache, das damit mal eben das gute Ende von H20 einfach zerstört wird, legen wir mal großzügig den Mantel des Schweigens.
Das alles wäre aber noch verzeihlich, wenn der Rest des Films gut wäre, aber das ist er leider nicht. Bezeichnenderweise bietet das DVD- Intro mit Abstand den größten Schockmoment von "Resurrection ".
OK, auch die ersten Szenen in der Nervenheilanstalt sind brauchbar, wenn Meyers wie bereits erwähnt seine Jagd beenden darf und Jamie Lee Curtis ihren Kurzauftritt absolviert und dem Film somit auch etwas Starpower gibt.
Aber dann beginnt der Hauptteil des Films, in dem Rosenthal die brauchbare Kulisse (Meyers Haus) leider total verschenkt und nicht mehr als einen 08/15 Slasher inszeniert. Daran kann weder die Idee mit dem falschen Michael Meyers, der die Teenies erschrecken soll, noch die Reality Show Rahmenhandlung etwas ändern. Letztere wird dazu benutzt einige Blair Witch Projekt artige Handkamera Wackelbilder zu präsentieren, die wahrscheinlich Spannung erzeugen sollen, dieses Ziel aber absolut nicht erreichen.
So geht die Sache den gewohnten Gang. Eine Handvoll Jugendlicher in einem dunklen Haus die von einem bösen Killer gejagt werden, der auch ab und zu mal Erfolg hat und einige der Trantüten aufschlitzen darf, was den Zuseher angesichts der mangelnden Charakterdarstellung kaum bis gar nicht interessiert. Spätestens mit diesem Film wird Meyers dadurch zu einem absolut austauschbaren Killer. Zwar hat er auch in diesem Film wieder leicht übernatürliche Kräfte, wie seine enorme Kraft und sein unglaubliches Stehvermögen, doch das hält Rosenthal nicht davon ab, Meyers vom nervigen Busta Rhymes vermöbeln zu lassen, der für diese Frechheit noch nicht mal sterben muss.
Neben den Leuten im Haus werden natürlich auch die gezeigt, die sich die Sache im Internet anschauen, darunter ein ganz schlauer Fuchs, der ein Mädchen mit Hilfe eines Messengers durch Haus lotst und vor Meyers warnt, was nicht gerade zur Erhöhung der Spannung beiträgt.
Hauptdarsteller in diesem müden Horrorstreifen ist Busta Rhymes als Medienheini mit der "genialen" Reality Show Idee. Wie bereits erwähnt nervt der Kerl ziemlich und sein Kampfsportgehopse ist lächerlich und unpassend. An seiner Seite ist Tyra Banks zu sehen. Eyecandy, mehr nicht.
Von den Showteilnehmern ist sicher Thomas Ian Nicolas, aufgrund seines Mitwirkens in der American Pie Trilogie, am bekanntesten. Ansonsten lauter Schauspieler, deren Gesicht und Performance man nach mindestens 2 Stunden schon wieder aus dem Gedächtnis gestrichen hat.
Jamie Lee Curtis spielt wie gesagt auch in einer kleinen Nebenrolle mit und ihr Auftritt ist schauspielerisch ebenfalls nicht der Rede wert.
"Gerettet" werden solche spannungsarmen Horrorfilme oft nur durch ihren Blutgehalt. Bei Ressurection muss man eindeutig sagen das der FSK 18 Stempel zu viel verspricht. Es wird blutig erstochen und es darf sogar ein Kopf rollen, allerdings schockt das seit Jahrzehnten schon kaum jemanden mehr. Wenn ich diesen Film mit so manchen FSK 16 Streifen vergleiche, frage ich mal wieder unweigerlich welche Bewertungskriterien besagte Prüfstelle hat.
Fazit: Spannungsarme, lahme Fortsetzung zum gar nicht mal schlechten H20. Solche müden Horrorstreifen hat der quasi Ur-Vater von Jason und Co, Michael Meyers nun wirklich nicht verdient. Fortsetzung leider nicht ausgeschlossen. 3 Punkte für die solide Inszenierung + 1 Punkt Michael Meyers Bonus macht 4 Punkte.