Und wieder mal ist Halloweenparty, das ruft natürlich auch wieder Michael Myers auf den Plan. Jamie Lee Curtis, die letzte verbleibende Verwandte des Serienkillers fristet ihr Dasein in einer Nervenheilanstalt, denn sie hat damals den falschen Maskierten ermordet. So windet sich das Drehbuch aus der ultimativen Köpfungssequenz von "Halloween H20", um nach einem schnellen Tod von Laurie Strode, also Michael Myers Schwester, eine neue Story aufzuziehen. Da es nun keine potentiellen Opfer mehr gibt, werden flugs einige Teeenies in das leerstehende Geburtshaus von der Killerlegende geschickt, um dort mit Webcams ausgerüstet eine Internet-Reality-Show zu spielen. Nach anfänglichem Geplänkel und der Hoffnung auf schnellen Ruhm sorgen die uninteressanten Charaktere in Neoslashermanier für die passenden Mordmotive, denn sie haben nichts besseres zu tun, als vögelnd und kiffend durch das Haus zu eiern. Dabei spielt zunächst der Showleiter (vorzeigepeinlich: Busta Rhymes) den Maskierten, bis der echte Michael endlich auftaucht und den dämlichen Teenies den Garaus macht. Die typische Webcamoptik a la "Blair Witch Project" und das Grundgerüst wie in "St. Francisville Experiment" sind allseits genrebekannt. Regisseur Rick Rodenthal, der auch einen Gastauftritt als Professor hat, setzt auf knallige Soundeffekte und auf größtenteils unbekannte Gesichter, die ihre Sache nur allzu mittelmäßig machen. Michael Myers ist in einzelnen Szenen genau so nachsichtig wie schon in dem Vorgänger, die Killings sind auch hier wieder mit dem entsprechenden Pathos und mit weniger Härte inszeniert. Da wird eher mal die große Blutlache gezeigt, als wirklich deftige oder kreative Killings. Unter'm Strich ist das durchschnittliche Slasherkost, versetzt mit allerlei peinlichen Gags und durchschnittlicher Atmosphäre, die zudem noch immer wieder von einer Halloweenparty unterbrochen wird, bei der die Teenies live die Hauptprotagonistin per PDA durch das Haus lotsen. Wer die bescheuerte Idee (wie bereits im Vorgänger) hatte, Michael müsse sich einhändig von Decken herablassen, ist armselig und für das Genre entbehrbar. Dabei fing alles so gut an mit einer sichtlich gealterten Jamie Lee Curtis, doch wer kann sich die uninspirierten Webansichten schon immer wieder ansehen, auf Dauer wird damit nur das Unvermögen der Darsteller etwas vertuscht. Bleibt mal wieder nur festzustellen, dass es sich halt um Teil 8 einer ausgelutschten Slasherreihe handelt, die analog zu "Freitag Der 13." jetzt langsam wieder die Kurve kriegen sollte. Und das es mit neuen Mitteln durchaus funktionieren kann, zeigt der Kollege Jason Vorhees besser.
Fazit: Mit "Halloween H20" wurde die Reihe massenkompatibel gemacht, hier geht die Kassenschlagerhatz lustlos weiter. 3/10 Punkten