Aus Eifersucht tötet J.M. seine Frau Andrea und fährt mit der eisgekühlten Leiche im Kofferraum zum leerstehenden Ferienhaus seiner Schwester. Dort angekommen sind die wenigen Nachbarn auf dem Lande neugieriger, als es der Mörder im Affekt brauchen könnte, der nun glaubte, die Leiche in der Tiefkühltruhe der Scheune wäre gut aufgehoben. Und so bewahrheitet sich mal wieder, dass ein Mord in solchen Geschichten selten allein kommt. Das Skript verrät nur wenig von den Identitäten, dass J.M. wohl Krankenpfleger oder ähnliches ist, dass die Nachbarn ebenfalls keine glückliche Ehe führen, doch alles mit einer gewissen Distanz, mit der der Zuschauer eingeführt wird. Für die Spannung und den Thrill ist das oftmals etwas abträglich, nur vereinzelt lassen die Schauspieler Gefühlsregungen auf den Betrachter überschwappen. Gerade dann, wenn J.M. eine seiner düsteren Visionen hat, als würde er von seiner toten Frau verfolgt, stimmt auch die gruselige Atmosphäre in einem ansonsten durchwachsenen Thriller. Die Hintergrundmusik kann z.B. sehr viel mehr überzeugen, als die visuelle Umsetzung, denn "Freez'er" ist in puncto Kamera, Beleuchtung und Schnitt Hausmannskost mit wenigen guten Einstellungen. Als Low Budget Produkt betrachtet ist es vielleicht sogar ein Pluspunkt, die Szenerie in dem einfachen Landhaus und seiner Umgebung naturbelassen in das Licht zu rücken, statt mit unnützen Effekten aufzubauschen, wobei weniger Licht bzw. weniger Tagesszenen vielleicht sinnvoller gewesen wären. Die Spezialeffekte hebt man sich für die Abteilung Morde mit gelungenen Kunstblutszenarien auf, wo Post Mortem Production ihr morbides Können zeigen. Aufgrund der Stimmung überschreitet Regisseur Brian Avenet-Bradley jedoch nur manchmal die Grenze zum klassischen Horrorfilm und lässt seinen unbedarften Protagonisten unvorhersehbar reinrasseln, keine großen Killergesten und keine abgehobenen Charaktere. Insofern funktioniert die einfache Story, wie sie mit nur sieben Darstellern, darunter der Regisseur und seine Frau, umgesetzt wurde, recht gut, fesselt aber trotz sympathischem Minimalismus nicht durchgehend. Der schwarze Humor, wie er bei ähnlichen Storys der Coen-Brüder beispielsweise Markenzeichen ist, fehlt fast gänzlich, die großen Schockmomente leider auch. Trotz plätscherndem Spannungsbogen einen Blick wert, wenn der Betrachter die unaufgeblasene Art im Zeitalter des Effektoverkills zu schätzen weiß. Für schnell mal aus der Videothek ausleihen geeignet.
Fazit: Nicht immer unsympathischer Chiller-Thriller wegen der Bescheidenheit bei der Umsetzung. Womit er gleichzeitig über solide Unterhaltung ohne große Eigenheiten nicht hinauskommt. 4/10 Punkten