Inhaltsangabe

von andeh

Drei Jahre hat Antonio La Quaglia (Totò) auf ...

... die Auswertung seines Tests zum Bahnhofsvorsteher gewartet, und nun, im Jahre 1922, ist es endlich soweit. Er hat zwar unter allen Teilnehmern nur den letzten Platz belegt, doch er bekommt seinen eigenen Bahnhof: Piovarolo. Das kleine Dörfchen in den Appeninen ist jedoch nicht so, wie er es im Reiseführer nachgelesen hat, ununterbrochen Regen, und nur lokale Züge halten am Bahnhof, denn niemand will nach Piovarolo und niemand kommt von dort weg. Einzige Ausnahme ist die Lehrerin Sara (Marisa Merlini), die bei ihrer ersten Begegnung gleich eine Beschwerde gegen Antonio formuliert, da sie beim Aussteigen aus dem Zug gestürzt ist, weil er die Pfeife zu früh blies.

Antonio hat Ambitionen und wie sein Vorgänger träumt er nur davon, so schnell wie möglich befördert und somit aus Piovarolo abgezogen zu werden. Eine erste Gelegenheit scheint sich zu ergeben als der alte Ernesto im Sterben liegt, der als junger Mann als Garibaldis Trompeter in der Schlacht von Calatafimi war, während des Zuges der Tausend. Ernesto ist Zeitzeuge des Garibaldi-Zitats „Nein, Nino (Bixio), hier machen wir Italien oder wir sterben hier“. In seiner Calatafimi-Uniform will Ernesto Garibaldi im Jenseits gegenübertreten, doch seine Mütze ist längst von Ratten gefressen. So bittet er Antonio um seine Stationsvorstehermütze als Ersatz. Antonio will nicht, doch dann begegnen ihm zwei Sozialisten, die von Ernesto politisch profitieren wollen. Dieser solle nur das Zitat in „Nein, Nino (Bixio), hier machen wir unser sozialistisches Italien oder wir sterben hier“ abändern. Antonio wittert seine Chance und überlässt Ernesto die Mütze, dafür sollen die Sozialisten ihren Einfluss geltend machen, ihm einen besseren Bahnhof zu verschaffen. Der Deal scheint perfekt, bis zwei Vertreter der Partito Popolare Italiano auftauchen, doch nach einem Telegramm, dass den Zusammenschluss von Sozialisten und Partito Populare verkündet, ist das neue Garibaldi-Zitat geschmiedet und Antonio wurde der Posten des Bahnhofsvorstehers von Neapel versprochen. Doch leider ist es Samstag, der 28. Oktober 1922, der Tag der Machtübernahme durch Mussolini.

Unter Mussolini bessern sich Antonios Chancen auf eine Versetzung nicht, ganz im Gegenteil. Zwar erhält er zunächst einen Brief, der besagt, er sei nun Stationsversteher von Rocca Imperiale, doch dies ist keine Versetzung, sondern nur eine Umbenennung des Ortes Piovarolo. Als Nächstes erfährt er, dass er seine Stellung verlieren könne, wenn er nicht innerhalb von zwei Monaten heirate, um Mussolinis Familienbild unter Staatsangestellten zu erfüllen. Zudem erfolgten Beförderungen nun automatisch, nämlich mit der Geburt jedes zweiten gezeugten Kindes. Antonio macht sich also auf die Suche nach einer Frau, und noch scherzt er darüber, dass ihm wohl nur die Lehrerin bliebe, die ihn einst angeschwärzt hat. Schnell stellt er fest, dass die noch verfügbaren „Dorfschönheiten“ nicht nach seinem Geschmack sind. Auch vor einer dreifachen Witwe, deren drei Ex-Männer nebeneinander auf dem Ortsfriedhof liegen nebst einem noch leeren Grab für No 4, nimmt er Reißaus.

Lehrerin Sara erhält ihrerseits ebenfalls einen Brief. Sie ist Mitglied der faschistischen Partei, doch ihr Vater war Jude, und so wird ihr nahegelegt, einen katholischen Italiener zu heiraten, um durch einen Namenswechsel den vermeintlichen „dunklen Fleck“ ihrer Vergangenheit zu tilgen. So ergreift nun sie die Initiative, und bald sind Antonio und Sara verheiratet. Antonio wird indessen mitgeteilt, dass er von nun an von jeder Beförderung oder Versetzung ausgeschlossen sei, da er mit einer „Angehörigen einer nichtarischen Rasse“ verheiratet ist.

Die Jahre ziehen ins Land, wir schreiben das Jahr 1955, und Antonio hat eine erwachsene Tochter (Irene Cefaro), die Schauspielerin werden will. Als sie im wahrsten Sinne des Wortes einen Stein ins Rollen bringt, wird durch Mundpropaganda schnell ein Erdrutsch daraus. Antonio lässt den Rapido 427 stoppen, der den italienischen Minister für Kommunikation der Democrazia Cristiana-Regierungspartei an Bord hat und hofft, nun die langersehnte Versetzung zu bekommen, weil er diesem durch das Anhalten des Zuges das Leben zu retten glaubt. Doch ob das angesichts der Tatsache, dass es gar keinen wirklichen Erdrutsch gab, gelingt?


Quelle: Gerald Kuklinski [Italo-Cinema.de]


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