Spätestens seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 dürfte jedem klar sein, wie effektiv eine sportliche Großveranstaltung ein ganzes Land in kollektive Ekstase versetzen kann. In Invictus zeigt Clint Eastwood auf, wie Nelson Mandela (fantastisch von Morgan Freeman verkörpert) den Rugby World Cup 1995 für die Völkerverständigung in Südafrika zu nutzen verstand. Die klare Konzentration auf die Aspekte rund um das athletische Treiben zieht zwar zugegebenermaßen eine ziemliche Simplifizierung der politischen und gesellschaftlichen Umstände nach sich, unterstreicht dafür aber auch die emotionale Effizienz des Ereignisses. Dank Eastwoods abermals astreiner Regie läuft der Film dabei niemals Gefahr, sich in irgendeiner Art von Kitsch zu verlieren; der Altmeister trifft stets den richtigen Ton. Nach dem sehr guten Gran Torino ist ihm somit ein weiteres tolles Plädoyer für Toleranz gelungen.