Kleine Liebe beginnt wie eine freundliche Alltagsbegegnung in der Kinderkrippe von nebenan. Kinder spielen, die Eltern holen ihre Schützlinge irgendwann ab, bis nur noch ein kleines Mädchen überbleibt. Die Mutter kommt aber nicht aus Schlamperei zu spät, sondern plant den jungen Zivildienst leistenden Betreuer aufs heftigste anzubaggern, holt sich dabei einen Korb erster Güteklasse ein. Der Hintergrund der Absage wird aber schnell deutlich als sie den Knutschfleck am Hals des Kindes entdeckt. Dadurch wird schnell klar warum das Kind permanent "ich will nach Hause" nölt.
Kindesmißbrauch ist irgendwie schon harter Tobak für einen siebenminütigen Kurzfilm und die Auflösung kommt umso härter, weil die Figur des Zivis zuvor als grundsympathisch gezeigt wurde, dem Mann solche Taten nie im Leben auf den ersten (und auch den zweiten) Blick zutrauen würde. Die Darsteller machen einen guten Job und wirken sehr natürlich. Für eine gut gelaunte Partyrunde ist kleine Liebe natürlich denkbar ungeeignet (höchstens als Rausschmeißer), ansonsten aber ein guter Short.
6/10