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Ganze fünf Minuten darf man sich wähnen, in einem weitere Karatefilm gelandet zu sein. Dann tut sich allerdings eine völlig andere Art von cineastischer Gattung auf: Das so genannte Wild Style-Kino oder wie man es auch immer nennen mag... Also Filme direkt von der Straße, die in der HipHop-Szene wohl nicht ganz ohne Kultstatus sind.

Primär geht es um das New York Ende der Siebziger, Schauplatz ist die tiefste Bronx. Dort wird der Alltag diverser Afro-Amerikaner portraitiert, nicht wenige davon sind Mitglied in einer Gang. Einer davon kriegt mal ordentlich die Mütze voll, versammelt daraufhin einpaar Jungs auf dem Basketballfeld und trainiert sie im Karate. Das sogenannte Disco Dojo ward geboren. Nebenbei arbeitet unserer Straßenkämpfer noch als Organist bei einem Gospelchor.

Mit verwackelter Kamera, starker Überbeleuchtung und improvisierten Szenen sollte sowas wie das wahre Leben gesellschaftlicher Außenseiter eingefangen werden: Die No Future-Generation der US-Schwarzen anno 1979 und es wäre schön gewesen, wenn der Film mal genau das getan hätte. Leider ist "A Deadly Art of Survival" so trist wie der Alltag der Protagonisten, über deren Dasein und den täglichen Überlebenskampf man leider kaum etwas Brauchbares erfährt.

Viel eher wurde "A Deadly Art..." enttäuschend konzeptlos inszeniert. Zwei, drei kurze Fights machen den Kohl kaum noch fett. Die einzelnen Szenen wirken wahlos zusammengeflickt, so dass man bald keine Lust mehr hat, der bruchstückhaften Handlung zu folgen. Das Ganze wurde entsprechend budgetlos realisiert, der Film wirkt in der Tat seltsam dreckig, ohne dabei jedoch irgendwie verstörend, mitreißend oder mitleiderregend zu sein.

Viel eher ist "A Deadly Art..." fast schon erschreckend banal, aber längst kein Szene-Einblick oder sozialer Kommentar in Bezug auf das Leben schwarzer US-Bürger Ende der Siebziger. Den HipHop darf man sich getrost dazu denken, Empathie verdient vorwiegend der Zuschauer bei soviel Langeweile. Als Portrait der unwirtlichen Seiten des Big Apple eine glatte Enttäuschung, als weitere Output der sowieso kaum souveränen Blaxploitationwerke selbst dort in den unteren Regionen zu finden.

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