Vorweg: "Tötet Smoochy" ist eine unterhaltsame Komödie mit satirischem Hintergrund. Für eine lupenreine Satire reicht es aber leider nicht ganz.
Die erste Stunde weiß mit Seitenhieben auf das US-amerikanische Kinderfernsehen und überspitzt dargestellten Charakteren zu überzeugen und ist für zahlreiche Lacher gut. Edward Norton als rosa Nashorn und singender Moralapostel, Catherine Keener (die mir vorher nicht nennenswert aufgefallen ist) als männerfressende, karrieregeile Produzentin sowie Danny DeVito als dubioser Agent wissen zu überzeugen. Auch Robin Williams, dessen Auftritte als Widersacher mir bisher weniger Gefallen haben, gefällt als gescheiterter und pöbelnder Kindersow-Moderator - was wohl am komödiantischen Aspekt seiner Rolle als Fiesling liegt.
Doch gegen Ende fällt das Niveau stark ab. Plötzlich weiß der Zuschauer, worin der ganze Plot münden soll, sämtliche Charaktere wandeln sich (natürlich) zum Guten und der alberne "Smoochy-On-Ice-Showdown" bricht dem Film endgültig das Genick. Der gelungene und bissige Humor muss dem plumpen Slapstick weichen. Für eine ernsthafte Satire ist das zu wenig.
Fazit: Die Grundidee ist genial, an der Ausführung haperts. Sehenswert ist der Film dennoch, schon die beknackten Lieder, die Norton vor augenkrebsverursachenden Kulissen singt, sorgen für Lacher. Und wer sich "Tötet Smoochy" nicht vermiesen will, kann ja nach 70 Minuten getrost abschalten. Wir wissen worauf alles hinaus läuft: Es wird alles wieder gut. (6/10)
Euer DrBres