Review

Auch wenn ich ein großer Liebhaber der Puppet Master Reihe bin – die Demonic Toys haben mir insgeheim immer einen klein wenig besser gefallen. Die optisch bösen Abziehbilder von Kinderzimmerinventar kommen doch einen Tick „lebendiger“ herüber mit ihren zynischen Sprüchen & selbst steuerndem Eigenleben als die stummen Puppen des André Toulon. Leider kam nach dem spaßigen ersten Demonic Toys nichts wirklich überragendes mehr seitens deren Produktionsfirma Full Moon – das schnell zusammengeschusterte Flickwerk Tod im Spielzeugland im Rahmen der Reihe fast genauso indiskutabel wie der ziemlich enttäuschende Puppet Master vs. Demonic Toys. Man was hätte man da aus dem Grundplot machen können - egal, ich bin ja immer froh wenn überhaupt solch ein Steifen kommt, wenn auch das Groß meist „nur“ Fortsetzungen der Puppet Master Reihe waren. Umso erfreuter war ich jetzt, das nun knapp 20 Jahre nach dem Original endlich eine Fortsetzung von Demonic Toys gedreht wurde. Leider wurde ich mehr enttäuscht als erwartet.

Dabei waren die Grundvoraussetzungen für einen stimmigen Nachfolger gar nicht mal so schlecht ... zumindest was den Schauplatz anbelangt: Die gleiche Location im selben italienischem Schloss, in dem auch Meister des Grauens gedreht wurde. Und da muss ich sagen kann der Film punkten; die Atmosphäre innerhalb des Schlosses ist bisweilen schön düster & klaustrophobisch - leider war es das schon an Lob was ich aussprechen mag. Von einem Full Moon Film kann und darf man nichts erwarten, aber für solch eine von vielen Fans lang ersehnte Fortsetzung hätte man sich doch etwas mehr Mühe geben können. Allen voran ist das Drehbuch aus der Feder von William Butler totaler Quark, aber was will von einem Autor auch schon erwarten, der solch Stumpfsinn wie Return of the Living Dead 4 +5 oder die Gingerdead Man Teile verzapft hat? Das der Mann hier dann noch Regie führt, war aber der eigentliche Todesstoß für Demonic Toys 2. Hätte Charles Band bloß mehr Fäden gezogen, als nur als Produzent zu fungieren.

Die Dudelmusik vom hauseigenen Komponisten Bruder Richard Band im Intro klingt genauso wie der Score zu den Puppet Master Filmen - was soll das? Ein wenig mehr Eigenständigkeit wäre wünschenswert gewesen! So verkommt der Film schon von Anfang an im Inneren zum seelenlosen Fließbandprodukt, schnell herunter gedreht, ohne fast jeglichen Hauch vom Charme älterer Full Moon Filme. Wer Augen zwinkernden Schund, wie er noch im ersten Teil gegeben war, erwartet hat, wird bitter enttäuscht. Der Plot um eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von oberflächlichen, meist unsympathischen Charakteren beiderlei Geschlechts - unter ihnen eine Parapsychologin, ein Sammler von Puppen nebst untreuem Hausdrachen & deren Liebhaber -, die nach und nach von den durch ein schwarz magisches Ritual erweckten Puppen dezimiert wird, hätte konstruierter & vorhersehbarer nicht sein können. Eine wirkliche Handlung ist nicht gegeben, irgendwie wirken Szenen teilweise aus dem Zusammenhang gerissen, falsch angeordnet und ein Sinn ist manchmal kaum nachvollziehbar.

Da der Spuk aber nur gewohnt 75 Minuten geht, kommt dennoch keine übermäßig große Langweile auf, auch wenn die Spannungskurve sehr flach gehalten ist. Dafür geht es dann irgendwann doch zügig voran; wenn die Puppen auftauchen, ist es einem der Rest eh egal. Leider haben es nur der Clown aus der Kiste und das Baby in die Fortsetzung geschafft, der Roboter und der Teddy sind einem teuflischen Harlekin gewichen, der leider nicht das Charisma der vorherigen Spielzeuge hat. Die Animationen der Puppen gehen aber in Ordnung, wenn auch viel mit subjektiver Kamera gearbeitet wird und „echte“ Ganzkörperbewegungen nur selten zu sehen sind. Die wenigen Morde sind hingegen ziemlich unspektakulär dargestellt, nur selten blutig und zum größten Teil aus billigstem CGI bestehend. Da hatte selbst Puppet Master vs. Demonic Toys besseren Gore zu bieten.

Selbst für absolute Fans von mörderischem Spielzeug nicht zu empfehlen. Spart Euch die Zeit, ihr bekommt hier nichts zu sehen, was ihr woanders x Mal besser gesehen habt! Schade eigentlich.

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